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Was für einen Quereinstieg spricht - und was nicht

Noch mal etwas ganz Neues beginnen: Für viele klingt ein Quereinstieg verlockend. Vorab braucht es aber einen gründlichen Realitätscheck. Unbedacht kann der Wechsel sonst zur Enttäuschung werden.
Eine Frau im Homeoffice
Viele Beschäftigte erwägen einen Quereinstieg: Hauptmotive sind ein höheres Gehalt, eine bessere Work-Life-Balance oder mehr Homeoffice-Möglichkeiten. © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Als Quereinsteiger in einem neuen Beruf anfangen? Eine Entscheidung, die kaum jemand leichtfertig trifft. Aber immerhin: Fast vier von zehn Beschäftigten (38 Prozent) können sich einen Quereinstieg in eine andere Tätigkeit auf jeden Fall vorstellen. 

Das zeigt eine Umfrage, die Appinio im Auftrag des Stellenportals Indeed unter rund 2000 Beschäftigten durchgeführt hat. Weitere 23 Prozent sind dem Einstieg in ein völlig neues Berufsfeld gegenüber offen, sofern der Wechsel keine neue berufliche Ausbildung oder Umschulung erfordert.

Aber was sind gute Gründe, einen Quereinstieg in Erwägung zu ziehen? Welche Vorteile kann der Start in eine neue Tätigkeit bringen? 

Der Umfrage zufolge erhoffen sich viele Beschäftigte (63 Prozent) dadurch ein höheres Gehalt und bessere finanzielle Sicherheit. Auch eine bessere Work-Life-Balance (42 Prozent) und mehr Homeoffice-Möglichkeiten (34 Prozent) gehören zu den häufig genannten Motiven für einen Quereinstieg. 

Fachwissen erweitern, Selbstbewusstsein stärken

Nach Einschätzung von Lara Kieninger, Senior Talent Acquisition Manager beim Jobportal Stepstone, gibt es verschiedene Gründe, die für einen Quereinstieg sprechen. So erweitert eine berufliche Neuorientierung zum Beispiel das Fachwissen. Sei es durch eine Aus- oder Weiterbildung oder aber Erfahrungen im Arbeitsalltag. «Jede Aufgabe, die wir im Job meistern, bringt uns fachlich ein Stück weiter», so die Personalexpertin.

Die Veränderung, die mit einem Quereinstieg einhergeht, fördert Kieninger zufolge obendrein die persönliche Resilienz. Schließlich verlassen Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger meist ihre Komfortzone. Das stärke das Selbstbewusstsein. Man lerne schneller, sich neuen Situationen anzupassen und entwickele Fähigkeiten, die über das Fachliche hinausgehen, so Kieninger. «Von diesen Erfahrungen können wir unser Leben lang profitieren – und zwar nicht nur im Berufsalltag.»

Darüber hinaus nennt Kieninger gute Beispiele, wann ein Quereinstieg die Arbeitssituation verbessern kann: Vielleicht muss man für die eigene Gesundheit in eine weniger belastende Tätigkeit wechseln oder braucht aus familiären Gründen mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Homeoffice. 

Ein besseres Gehalt sollte hingegen nicht zwingend an erster Stelle stehen, wenn es darum geht, einen Quereinstieg zu wagen. «Ein Quereinstieg ist kein Garant für einen Gehaltsanstieg, im Gegenteil», so Kieninger. Es könne sein, dass Angestellte nach dem Wechsel erst mal weniger verdienen. Der Wechsel könne aber als Investition in die Zukunft verstanden werden, «wenn im neuen Job durch neue Aufstiegsmöglichkeiten langfristig mehr verdient werden kann.»

Reflektiert und mit Plan: Quereinstieg gewissenhaft vorbereiten

Auch die Indeed-Umfrage legt Bedenken offen. Demnach sorgt sich fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) um mangelnde Erfahrung in der neuen Tätigkeit, vier von zehn (40 Prozent) haben Angst, zu scheitern. Ebenso viele machen sich Gedanken um finanzielle Unsicherheiten. 

Wen ein Quereinstieg in eine neue Tätigkeit dennoch reizt, sollte den Prozess daher mit Bedacht angehen. So rät Stefanie Bickert, Jobexpertin bei Indeed, zunächst einen genauen Blick auf die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu werfen. Nur nach eingehender Analyse kann sichergestellt werden, dass ein neuer Beruf auch zu den eigenen Werten, Vorstellungen und Ansprüchen passt.

Ein weiterer Tipp der Jobexpertin: «Idealisieren Sie die neue Perspektive nicht.» Überhöhte Erwartungen würden oft zu Enttäuschungen führen. Hier gilt es also, ein möglichstes realistisches Bild davon zu zeichnen, was im neuen Job besser werden kann – und dabei die negativen Aspekte eines Wechsels nicht aus dem Blick zu verlieren. 

Bickert rät, auch zu reflektieren, inwieweit Veränderungen noch im bestehenden Job möglich sind: «Fragen Sie sich, ob Sie durch eine aktive Gestaltung und Anpassung Ihrer Aufgaben und Arbeitsumgebung eine Verbesserung erreichen können.»

Nicht zuletzt hilft es, einen Aktionsplan zu erstellen, so Bickert. Also: Klare Ziele setzen und die notwendigen Schritte definieren, um sie zu erreichen. Die Jobexpertin rät, die Schritte konkret zu notieren und einen Zeitplan für die Umsetzung zu erstellen.

© dpa ⁄ Amelie Breitenhuber, dpa
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