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Studio 666 in der featured-Filmkritik: Dave Grohl und die Foo F[r]ighters

Studio 666 in der featured-Filmkritik: Dave Grohl und die Foo F[r]ighters
Studio 666 in der featured-Filmkritik: Dave Grohl und die Foo F[r]ighters © 2021 Open Road Films

In „Studio 666“ kämpfen die Mitglieder der Foo Fighters um ihr Überleben! In den Hallen eines Spukhauses tauchen Dämonen auf, überwindet Frontmann Dave Grohl seine Schreibblockade und spritzt ziemlich viel Blut! Wir hatten Spaß mit den Effekten und der Story, aber Schauspieler wird in diesem Leben keiner der Foo Fighters mehr.

Um Verwirrung zu vermeiden, ein kurzer Exkurs: Die real existierende Rockband Foo Fighters, unter Leitung des Sängers Dave Grohl, nahm 2019 ihr zehntes Studioalbum auf, „Midnight Medicine“. Dafür mietete sich die Band in eine alte kalifornische Villa ein, erbaut in den 1940èr-Jahren. Während ihrer Zeit dort, gab es angeblich einige unheimliche Vorfälle. Die Erlebnisse verarbeitete Dave Grohl in einer Kurzgeschichte. Basierend auf dieser Kurzgeschichte entwickelte er mit den Drehbuchautor:innen Jeff Buhler und Rebecca Hughes ein Spielfilmdrehbuch: Studio 666.

Foo Fighters: Dämonisches Blutgemetzel im Studio 666

Dave Grohl (selbst) überzeugt die übrigen Mitglieder der Foo Fighters dazu, sein Album in einer uralten Villa aufzunehmen, irgendwo am Stadtrand in Encino, Kalifornien. Die Geschichte der Villa ist von Rockmusik und einer Reihe von grausamen Morden geprägt. Die überambitionierte Immobilienmaklerin Barb (Leslie Grossman) ist sichtlich froh darüber, die Villa trotzdem an die Foo Fighters vermieten zu können. Schon während des Einzugs macht sich die hibbelige Nachbarin Samantha (Withney Cummings) bemerkbar und deutet an, dass mit der Villa irgendetwas nicht stimmt.

Und in der Tat, löst sich die vorher etablierte Schreibblockade Dave Grohls plötzlich, als er im Keller allerlei okkulte Reliquien findet. Leider Gottes steht ab diesem Moment auch das Leben der gesamten Band auf dem Spiel!

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Schau und Spiel und Cameos: Die Foo Fighters in bester B-Movie-Tradition

Keines der Bandmitglieder der Foo Fighters hat nennenswerte Schauspielerfahrung. Das sieht man. Das hört man. Das stört nicht. Von der ersten Minute an, wird klar, dass dieser Film aus Spaß an der Freude entstanden ist. Overacting, Platzhalterdialoge und die natürliche Gestik von Schaufensterpuppen sind hier der Standard. Insbesondere Gitarrist Pat Smear (selbst) scheint sich ein Lachen immer nur mit Mühe und Not verkneifen zu können, wenn er von seinen Ko-Darsteller:innen angesprochen wird. Keyboarder Rami Jaffee (selbst) stürmt diesbezüglich in die andere Richtung und stürzt sich voll und ganz in seine Darstellung als notgeiler Rockstar. Damit liefern er und Frontmann Dave Grohl noch am ehesten das, was man als Schauspiel deklarieren könnte. Zumindest scheinen Mimik und Gestik irgendwie absichtlich zu passieren und mit Intention.

Regisseur B.J. McDonnell schafft es aber, das charmante Schauspielunvermögen seiner Hauptdarsteller mit einem Sicherheitsnetz abzufangen. Dieses besteht aus praktischen Spezial-Effekten, kurzweiligen Musikeinlagen und überraschenden Cameos, die wir an dieser Stelle nicht spoilern wollen. Aber so viel sei gesagt: Musik- und Filmfans kommen auf ihre Kosten.

Handgemachte Spezialeffekte: Studio 666 lässt es Blut regnen

Die Foo Fighters haben im Prinzip kein Gefühl für Timing beim Spielen. So findet die Band eine Leiche und anscheinend weiß niemand, welche Emotion da gerade angemessen ist – überrascht sein, panisches Erstarren, „what the fuck“? Jeder scheint nur darauf zu warten, dass der andere seine Zeile gesagt, um dann seinen Text aufzusagen. Das fällt mal mehr, mal weniger schwer ins Gewicht. Dafür können die überwiegend handgemachten Spezialeffekte von Effekt-Guru Tony Gardner punkten. Der Comedy-Kontext federt die Effekte in der Wahrnehmung zwar ab, aber Donnerwetter, Fans von Filmblut und echter Requisiten werden sich an viel rotem Saft erfreuen. Gut möglich, dass der Film vor 40 Jahren nur stark geschnitten in den Verleih gegangen wäre. Anleihen an Evil Dead, Texas Chainsaw Massacre und andere Klassiker des Effektkinos der 70er und 80er drücken Dich vielleicht manchmal unerwartet in den Kinosessel. Diesbezüglich versteht auch Regisseur B.J. McDonnell sein Handwerk. Für die Metal-Band Slayer hat er zahlreiche Musikvideos inszeniert, außerdem den Slasherfilm „Hatchet III“.

Alle Bandmitglieder der Foo Fighters am Geländer gelehnt

Seit 2017 arbeiten die Bandmitglieder in dieser Formation miteinander. — Bild: ©2021 Open Road Films

Charmantes B-Movie: Eine Verbeugung vor Rock ‘n Roll und Horrorfilmen

Bei Studio 666 gibt es nichts zwischen den Zeilen zu lesen und keinen Subtext. Du bekommst, was der Trailer verspricht: eine astreine Horror-Comedy. Die Foo Fighters verbeugen sich mit steifem Spiel vor Klassikern der Horrorfilm- und Rockgeschichte. Mit 106 Minuten ist der Film mindestens 15 Minuten zu lang. Diese Längen verzeihen wir dem Streifen gerne und werden mit Comedy und Splatter dafür belohnt.

Ein featured-Filmtipp, für Fans von Tanz der Teufel 2 (2018), Dämonen (1986), Day of the Dead (1985), Das ist das Ende (2013) und House II – Das Unerwartete (1987).

P.S.: Mit dem Music-Pass kannst Du so viel Foo Fighters hören, wie Du willst. Und mit Vodafone nutzt Du das Premium-Angebot von Deezer vier Monate kostenlos! Und im Folgenden kannst Du Dir das reale zehnte Studioalbum anhören. Viel Spaß.

Studio 666
Originaltitel: Studio 666
Genre: Horror-Comedy // Gore
Start: 24.02.2022 (Kino)
Laufzeit: 106 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Regie: B.J. McDonnell
Drehbuch: Jeff Buhler, Rebecca Hughes
Vorlage: Nach einer Idee von Dave Grohl
Post-Credit-Szene: Nein

Welche Band verdient noch eigenen Spielfilm? Wir freuen uns auf Dein Fan-Geflüster in den Kommentaren!

Dieser Artikel Studio 666 in der featured-Filmkritik: Dave Grohl und die Foo F[r]ighters kommt von Featured!

© Vodafone GmbH ⁄ Robert Gryczke
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