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Joker: Folie à Deux | Filmkritik: Ein schlechter Scherz

Nach fünf Jahren setzt Regisseur Todd Phillips mit „Joker: Folie à Deux“ die Geschichte rund um Arthur Fleck fort, der als Joker die Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzt. Wir haben Joker 2 vor dem deutschen Release am 3. Oktober gesehen und verraten Dir in unserer Filmkritik zu Joker: Folie à Deux unser Urteil.
Joker: Folie à Deux | Filmkritik: Ein schlechter Scherz
Joker: Folie à Deux | Filmkritik: Ein schlechter Scherz © 2022 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Kontrovers, traurig, blutig – mit der Comic-Verfilmungen „Joker“ (2019) lieferte Regisseur Todd Phillips ein Psychogramm ab, das zeigt, wie aus einem bemitleidenswerten Menschen ein Terror-Clown wurde. In Joker: Folie à Deux muss sich der Joker für seine Taten verantworten. Unerwartet findet er eine neue Verbündete, die seine Phantasien mit ihm teilt – und Musik mit in den Film bringt.

Warum uns das Sequel trotz der starbesetzen Hauptrollen nicht überzeugen konnte, erfährst Du in unserer Filmkritik zu Joker: Folie à Deux.

Hier kannst Du den Trailer zu Joker 2 sehen:

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Die Handlung von Joker: Folie à Deux – In den Wahnsinn verliebt

Nach seinen Morden befindet sich Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) in einer Heilanstalt. Der verrückte Joker scheint in seinem Kopf verschwunden zu sein. Arthur verhält sich die meiste Zeit abwesend und energielos – bis er eines Tages in der Chorstunde eine andere Patientin kennenlernt: Harley Quinn (Lady Gaga). Sie ist vollkommen fasziniert vom Joker und will ihn erneut aus Arthur herausholen.

Zwischen Gesang und Wahnsinn verlieben sich die beiden ineinander. Doch die Romanze wird von Arthurs Gerichtsprozess überschattet. Aber anstatt sich der Gesellschaft einfach zu fügen, wollen die beiden den Prozess als Bühne für ihre Phantasien nutzen. Und mehr wollen wir erstmal nicht zur Handlung von Joker: Folie à Deux verraten.

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Eine Story, die mehr enttäuscht als mitreißt

Wir wollen Dich vorab warnen: Der zweite Teil ist gänzlich anders als der erste und verwendet eine andere Erzählweise. Spielte der erste Film noch draußen im düsteren und chaotischen Gotham City, wirkt Joker: Folie à Deux mehr wie ein Kammerstück, da er nur an zwei Orten spielt: in der Heilanstalt und im Gerichtssaal.

Alles ist beengter und kleiner als vorher. Der Ton ist noch rauer und pessimistischer. Das einzige Licht, das diese Schwärze durchreißt, ist der neue Musical-Teil, den Arthur und Harley miteinander teilen. Die Zutaten klingen vielversprechend, in der Zusammensetzung verpufft das allerdings alles. Der Film ist für uns wie ein großer Luftballon, der sich immer weiter aufbläst, bis er in einer großen Explosion der Enttäuschung zerplatzt.

„Joker (2019)“ in der Filmkritik: Der Mann, der zu viel lachte

Eine wirkungsvolle Schlaftablette

Das größte Problem an Joker: Folie à Deux ist, dass im Grunde nichts Neues passiert und auch keine interessante Entwicklung stattfindet. Während der atmosphärische Anfang noch eine große Show andeutet – der Joker ist nicht weg, er versteckt sich nur, lächelnd im Dunkeln – findet diese Show anschließend nicht statt. Es sieht immer nach mehr aus, als es eigentlich ist.

Joker: Folie à Deux ver(sch)wendet außerdem viel Zeit darauf, den ersten Film zu kommentieren, indem er im Gerichtsprozess alle Ereignisse erneut behandelt. Die Liebesgeschichte zwischen Arthur und Harley wiederum bekommt wenige Momente in der Anstalt geschenkt, bis auch diese zum bloßen Anhängsel des Gerichtsprozesses wird.

Auf diesem Bild von der Folie à Deux-Filmkritik ist Joaquin Phoenix als Joker zu sehen, wie er von drei Wachmännern in Uniform durch einen abgezäunten Korridor gezerrt wird. Der Joker trägt seinen typischen roten Anzug und ist deutlich gezeichnet von Chaos und Widerstand. Sein Gesicht ist zu einer schmerzverzerrten Grimasse geschminkt, während die Männer ihn mit strengen Gesichtern festhalten. Die Szene wirkt düster und bedrohlich, verstärkt durch die gedämpfte Beleuchtung und die schmutzige Umgebung, die eine beklemmende Atmosphäre schafft.

Zwei Stunden Leere

Da der Prozess aufgrund zahlreicher Beweise von Anfang an verloren ist, will Arthur die Möglichkeit nutzen, der Welt ein letztes Mal den Joker zu präsentieren und seine Fans draußen gegen den Staat aufzuhetzen. Doch der Gerichtssaal ist kein Studio, er ist schlecht beleuchtet und fad.

Nachdem der Richter (Bill Smitrovich) Arthurs Auftritte dauernd unterbricht, bleibt ihm nur noch als einziges übrig, sich in wilde Mordfantasien zu flüchten. Während wir als Zuschauer:innen in einen besseren Film flüchten wollen. Wir sehen zwei Stunden lang dabei zu, wie eine Bestie unter ihren Fesseln knurrt und warten sehnlichst darauf, was geschieht, wenn sie sich endlich befreit. Nur, um dann zu sehen, dass nichts passiert.

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Ein Musical, das es nicht gebraucht hätte

Immer wieder, wenn der Wahnsinn komplett aufblüht, erfreuen Arthur und Harley die Welt mit ihrem Gesang. In vielen Fällen sind es aber keine eigens komponierten Stücke, sondern bekannte Lieder. Öfters singen die beiden nicht vor einem bombastischen Set, sondern flüsternd und krächzend zwischen Gitterstäben oder auf Fluren. Es ist eine interessante Ebene, um ihrer Liebe und ihrem Wahnsinn Raum zu geben, aber immer, wenn diese Szenen kommen, müssen wir die Augen verdrehen – weil sie den Streifen ausbremsen und nichts zur Handlung beitragen. Als Arthur später im Film zu Harley sagt: „Ich will nicht mehr singen, sag es einfach normal“, hätte der Satz auch von uns selbst stammen können.

Damit wollen wir nicht sagen, dass uns der Gesang nie berührt hätte. Wenn Arthur neben einem schäbigen Wandtelefon steht und Harley eine kräftige Ballade auf den Anrufbeantworter serviert, blitzt hier das seltene Potenzial auf, das ansonsten nie im Film genutzt wird. So ist es auch umso enttäuschender, wenn eine Gesangslegende wie Lady Gaga tatsächlich an Bord ist, aber so gut wie nie ihr Spektrum nutzen darf. Weil die Songs mit Power fehlen. Weil die Songs nie viel mehr als Untermalung sind.

Auf diesem Bild von der *Folie à Deux*-Filmkritik ist Joaquin Phoenix als Joker in einem dramatischen Moment zu sehen. Er steht vor einem Fenster mit heruntergelassenen Jalousien, das von hellem, warmem Licht durchflutet wird. Der Joker ist im Anzug gekleidet und lacht ekstatisch, sein Kopf leicht nach hinten geworfen. Sein Gesichtsausdruck wirkt manisch und emotional geladen. Die Szene strahlt Chaos und Unberechenbarkeit aus, verstärkt durch die intensive Beleuchtung, die ihn in den Mittelpunkt rückt und den Raum um ihn herum in Schatten taucht.

Die Verrückte und das Biest

Widmen wir zuletzt der schauspielerischen Leistung ein paar Worte: Joaquin Phoenix performt wieder ausgezeichnet wie erwartet und gewohnt. Ein Mann, der es schafft, Mensch und Monster, Zerbrochenheit und Wahnsinn in einer Figur zu verkörpern. Er ist tatsächlich die einzige Stärke, die aus dem ersten Film erhalten geblieben ist.

Lady Gaga dagegen ist oft nur anwesend, um von Arthur angehimmelt zu werden. Ansonsten spielt sie die zweite Geige und verleiht der Harley Quinn dieses Films kaum Ausdruck – die Schminke und die Outfits sind da, aber es fehlt der Charakter.

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Joker: Folie à Deux in der Kritik – Unser Fazit

Ein noch recht spannender Anfang, ein Mittelteil, der sich wie ein Kaugummi zieht und ein Ende, das uns den letzten Rest gibt – Joker: Folie à Deux fühlt sich so an, als sei er der zweistündige Epilog des ersten Films, der es trotz neuer Figuren und Orte nicht schafft, der Geschichte etwas Spannendes oder Neues beizufügen. Wir sind enttäuscht und wollen uns nur noch abschminken gehen.

Joker: Folie à Deux
Genre: Drama
Bundesstart: 3. Oktober 2024
Laufzeit: 139 Minuten
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Todd Phillips,

Scott Silver

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