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Peter Gabriel wird 75 - Musikpionier ohne Angst vor KI

Als Frontmann von Genesis feierte er erste Erfolge. Als Solokünstler wurde Peter Gabriel zum Superstar. Der Blick des Ausnahmemusikers geht immer nur nach vorn.
Peter Gabriel wird 75
Peter Gabriel wird 75

Peter Gabriel macht sich Gedanken um die Zukunft seines Jobs. Die rapide Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat den einflussreichen Musiker aufhorchen lassen - im Wortsinne. «Ich habe wahrscheinlich genauso viel Angst vor KI wie alle anderen», sagte Gabriel, der heute 75 Jahre alt wird, schon vor einigen Jahren im Interview mit Yahoo. «Aber anstatt nur darüber zu reden, springe ich lieber direkt ins kalte Wasser.»

Seit einigen Jahren erforscht die von Gabriel mitgegründete Tech-Firma Reverberation, wie der menschliche Geist, Technik, Musik und Kunst zusammenkommen können - auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz. «Das hier wird einen viel größeren Einfluss haben als die industrielle Revolution oder die Atombombe», ist Gabriel überzeugt. «Wenn wir nicht jetzt schon anfangen, vorauszudenken, dann ist es irgendwann zu spät – weil das Ganze verdammt schnell geht.»

Musikpionier seit den 60er Jahren

Seit Jahrzehnten gilt Peter Gabriel als Musikpionier. Zunächst revolutioniert der 1950 in Chobham/Surrey geborene Brite als Frontmann von Genesis die Rockmusik - und das Konzerterlebnis. 1967 gründet er die Band gemeinsam mit Tony Banks, Mike Rutherford, Anthony Phillips und Chris Stewart. In den frühen 1970er-Jahren entwickelt sich die britische Gruppe mit Phil Collins am Schlagzeug zu einer der führenden Progressive-Rock-Gruppen.

Gabriels theatralische und avantgardistische Bühnenauftritte und sein Hang zu ausgefallenen Kostümen prägen das Image der Band. Mal trägt er eine riesige Blume auf dem Kopf, mal Fledermausflügel oder sein «Slipperman»-Kostüm - einen grotesken, unförmigen Anzug mit wulstigen Auswüchsen und einer deformierten Maske mit hängendem Mund. Der «Slipperman» ist eine Figur aus dem Album «The Lamb Lies Down On Broadway», das neben «Selling England By The Pound» als eines der frühen Meisterwerke von Genesis gilt.

Start der Solokarriere mit «Solsbury Hill»

Im Bestreben nach noch mehr künstlerischer Freiheit verlässt Gabriel die Band 1975. Zwei Jahre später veröffentlicht er sein erstes Soloalbum, das einfach nur «Peter Gabriel» heißt und mit «Solsbury Hill» einen seiner bekanntesten und erfolgreichsten Songs enthält. Das Lied im für Popmusik ungewöhnlichen 7/4-Takt befasst sich indirekt mit seinem Ausstieg bei Genesis. So singt er: «I was feeling part of the scenery, I walked right out of the machinery» (Ich fühlte mich als Teil der Kulisse, also habe ich die Maschine verlassen).

Ihren kommerziellen Höhepunkt erreicht Gabriels Solokarriere 1986 mit dem Album «So», das Hits wie «Sledgehammer», «Red Rain» und «In Your Eyes» enthielt. «Sledgehammer» wird insbesondere durch das innovative Stop-Motion-Musikvideo berühmt, das mit zahlreichen Preisen überhäuft wird und heute ein Klassiker für sich ist. «Ich habe mein Gesicht für ein paar Tage zur Verfügung gestellt, und die haben daraus Kunst gemacht», scherzte Gabriel, der auch mehrere Soundtracks komponierte, im Interview mit MTV.

Weltmusik und soziales Engagement

In Gabriels Musik finden sich immer wieder Elemente von Weltmusik, für die er sich schon lange begeistert. Er rief das WOMAD-Festival ins Leben (World of Music, Arts and Dance), das Künstler aus verschiedenen Kulturen zusammenbringt und 1982 erstmals stattfand. Das von ihm gegründete Label Real World Records soll talentierten Weltmusik-Künstlern eine Plattform geben. Durch seine Förderung afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Klänge im westlichen Musikmarkt hat Gabriel dazu beigetragen, Weltmusik populär zu machen.

Neben - und in - seiner Musik engagiert sich der achtmalige Grammy-Gewinner für Völkerverständigung und Menschenrechte. Sein Song «Biko» (1980) war einer der ersten westlichen Songs, die das Schicksal des südafrikanischen Aktivisten Steve Biko thematisierten. Er unterstützt Amnesty International und gründet 1992 die Organisation Witness, die sich für die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen einsetzt.

Spektakuläre Konzerte und lange Pausen

Seine Konzerte sind Spektakel für die Sinne und beeindrucken bis heute durch aufwendige Inszenierungen, Lichtshows, ausgefallene Bühnenbilder und Theatralik. Zuletzt war er im vergangenen Jahr mit seinem neuen Album «i/o» - dem ersten seit 21 Jahren - auf großer Welttournee und erhielt für beides hervorragende Kritiken.

Wie bei ihm üblich experimentierte er auf «i/o», das zwei Grammys erhielt, mit neuen Klangwelten und Technologien. Dafür, dass er zuvor zwei Jahrzehnte keine neue Musik veröffentlicht hatte, nannte Gabriel dem britischen Magazin «Mojo» eine überraschende Begründung. «Ich glaube, man kann die Menschen übersättigen, und dann sind sie von dir gelangweilt», sagte er. «Einer der Gründe, dass ich immer noch von meiner Musik leben kann, ist, dass ich regelmäßig längere Pausen einlege.»

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa

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