Die Frankfurter Buchmesse ist mit einem Plus in allen Kategorien zu Ende gegangen. Nach Angaben der Veranstalter kamen bis Sonntag 230.000 Besucher auf die weltgrößte Bücherschau. Im Vorjahr waren es 215.000 gewesen.
An den Fachbesuchertagen von Mittwoch bis Freitag besuchten den Angaben zufolge 115.000 Menschen die Messe. Im Vorjahr waren es 105.000 gewesen. Sie kamen in diesem Jahr aus 153 Ländern. «Internationalität ist unser Markenzeichen», sagte Buchmessen-Direktor Juergen Boos.
Tickets für Privatbesucher erstmals begrenzt
Zum ersten Mal waren die Tickets für die Privatbesucher am Wochenende gedeckelt, «um ein schönes und sicheres Messeerlebnis zu gewährleisten», wie ein Messesprecher erklärte. Die Karten für den Samstag waren schon am Freitag vergriffen. Dennoch meldete die Buchmesse nach Torschluss auch beim Lesepublikum ein Plus: 115.000 Privatbesucher waren ab Freitagnachmittag auf dem Gelände. Im Vorjahr waren es 110.000 gewesen.
«Wer sich die wachsende Lesebegeisterung bei jungen Menschen bisher nicht vorstellen konnte, erlebte sie auf der Messe eindrucksvoll», sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs: «Zu sehen, wie Zigtausende Bücherfans ihre Lieblingsbücher und -autorinnen feierten, weckt Lust auf die Zukunft des Buches.»
Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht
Auch die Zahl der Veranstaltungen lag über der vom Vorjahr. Laut Buchmesse gab es auf der 76. Buchmesse mehr als 3.300 Veranstaltungen. Im Vorjahr waren es 2.600 gewesen. Die Zahl der Aussteller stieg von 4.100 auf mehr als 4.300.
Trotz der Steigerung sind die Zahlen noch weit vom Niveau vor der Pandemie entfernt. 2019 zählte die Frankfurter Buchmesse mehr als 300.000 Besucher und 7.450 Aussteller.
Nächstes Gastland spricht 183 Sprachen
Am Ende der Messe übergab das diesjährige Gastland Italien die Ehrengastrolle an das Gastland 2025, die Philippinen. Der Inselstaat will seine Literatur unter dem Motto «Fantasie beseelt die Luft» präsentieren. Buchmessen-Direktor Boos freut sich auf «die vielfältigen Einflüsse der 183 Sprachen, die auf den 7.641 Inseln der Philippinen gesprochen werden».
«Die Philippinen haben eine lange Tradition des Geschichtenerzählens, in der die mündlichen Überlieferungen unserer Vorfahren nahtlos mit zeitgenössischen Texten verschmelzen», sagten Vertreter der Delegation bei der Übergabezeremonie. Dazu gehörten auch die Stimmen der indigenen Gemeinschaften.