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Was zu Olympia in Paris wichtig ist

Paris ist bereit für die Sommerspiele. Mit neuen Sportarten und Gold-Entscheidungen an historischen Orten wartet ein ganz besonderes Großereignis im Herzen Frankreichs.
Vor den Olympischen- und Paralympischen Spielen 2024
Breakdance
Sicherheit bei Olympia
Russland und Olympia

Die Fußball-EM ist kaum vorbei, da blickt die Sportwelt schon auf das nächste Großereignis: Die Olympischen Spiele in Paris. Ab dem 26. Juli werden in Frankreich in 32 Sportarten 329 Goldmedaillen vergeben. Welche deutschen Sportler zählen zu den Gold-Kandidaten, gibt es noch Tickets und wie ist die Sicherheitslage? Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen. 

Wer sind die größten Stars der Spiele?

Vor allem die US-Basketballer reisen mit einem beeindruckenden Aufgebot internationaler Größen an. LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant peilen Gold an. Nicht weniger prominent geht es beim Tennis zu: Novak Djokovic und Rafael Nadal wollen den nächsten Coup von Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev verhindern. Großes Star-Potenzial bringen auch Ausnahme-Turnerin Simone Biles aus den USA, Marathon-Ikone Eliud Kipchoge aus Kenia, US-Sprintstar Noah Lyles oder die amerikanische Schwimmerin Katie Ledecky mit. Fußball-Legende Marta ist mit den Brasilianerinnen noch einmal dabei, der deutsche Tischtennis-Altmeister Timo Boll ist vor allem auch in China ein gefeierter Held.

Welche Sportarten sind neu dabei?

Erstmals werden Medaillen im Breakdance vergeben, wo sogenannte B-Boys und B-Girls in Tanz-Duellen gegeneinander antreten. Neu sind auch die Disziplinen Kitesurfen im Segeln und die Marathon-Staffel im Gehen. Im Sportklettern besteht der Kombinations-Wettbewerb nur noch aus Bouldern und Lead. Speed wird zu einer eigenen Disziplin. Ebenfalls werden eine neue Gewichtsklasse beim Frauenboxen, Extrem-Kajak und ein Mixed-Event beim Schießen eingeführt. Baseball, 50 Kilometer Gehen oder Karate sind nicht mehr im Programm. Bei den Gewichthebern wird es einige Disziplinen weniger geben.

Wer sind Deutschlands Medaillenhoffnungen?

Nach seinem deutschen Rekord im Zehnkampf gilt Leo Neugebauer als aussichtsreicher Gold-Kandidat, Weitspringerin Malaika Mihambo würde ihren Olympiasieg von 2021 in Tokio gern wiederholen und auch Speerwerfer Julian Weber hat Chancen bei den Leichtathleten. Edelmetall wird zudem von den Reitern um Jessica von Bredow-Werndl und Michael Jung erwartet, auch die Ruderer mit Oliver Zeidler und die Kanuten peilen Medaillen an. In den Teamsportarten träumt neben den beiden Hockeyteams auch Basketball-Weltmeister Deutschland von einem Coup - genau wie die Fußballerinnen. Alexander Zverev würde gern sein zweites Mal Gold mitnehmen, ebenso wie Schwimmer Florian Wellbrock. Auch für Lukas Märtens, Angelina Köhler und Leonie Beck scheinen Schwimm-Medaillen möglich.

Dürfen russische Athletinnen und Athleten teilnehmen?

Russen und Belarussen dürfen aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nur unter neutraler Flagge starten. Ihre Nationalhymne wird nicht gespielt, nationale Symbole und Fahnen sind für sie ebenso untersagt. Teams bleiben ausgesperrt. Für eine Zulassung dürfen die Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben. Für die Prüfung der Zulassungsbedingungen hat das Internationale Olympische Komitee eine dreiköpfige Kommission eingerichtet. Insgesamt haben nur wenige Sportler aus beiden Ländern die Starterlaubnis für Paris erhalten.

Wie sieht die Sicherheitslage aus? 

Die terroristische Bedrohung bleibt in Frankreich «extrem hoch», wie Innenminister Gérald Darmanin bestätigt hatte. Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Ende Mai vereitelten Ermittler Pläne für einen islamistischen Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele. Weitere Festnahmen in Zusammenhang mit möglichen Terrorplänen hatte es Anfang Juli gegeben. Etwa 70.000 Sicherheitskräfte sollen rund um Olympia zum Einsatz kommen, darunter rund 35.000 Polizisten und 15.000 Soldaten. Andere Länder wie Deutschland schicken ebenfalls Personal nach Frankreich. 

Die Eröffnungsfeier stellt die Behörden diesmal vor besondere Herausforderungen. Die Spiele werden nicht im Stadion, sondern in der Innenstadt auf der Seine eröffnet. Mit dem Sieg des neuen Linksbündnisses bei der Wahl ist zumindest die Sorge verflogen, dass es zu anhaltenden Krawallen und Unruhen in Frankreich bis hinein in die Zeit der Olympischen Spiele kommt.

Wo sind die Wettkämpfe zu sehen?

Die Sommerspiele werden in der ARD, im ZDF und bei Eurosport gezeigt. Das Zweite beginnt bereits am 25. Juli mit dem ersten Übertragungstag vom Fußballturnier der Frauen. Die ARD ist am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran. Danach wechseln sich die beiden Sender täglich ab und bieten zusammen 240 Stunden in ihren Hauptprogrammen. Eurosport verspricht sogar ein 24-Stunden-Programm. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender bieten zudem gemeinsam bis zu zehn parallele Livestreams mit rund 1.500 Stunden Berichterstattung an, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Das kostenpflichtige Streamingplattform Discovery+ zeigt mehr als 3.800 Stunden Live-Sport mit allen 329 Medaillenentscheidungen.

Wie komme ich noch an Tickets für die Spiele?

Verbraucherschützer warnen Kurzentschlossene eindringlich vor dem Kauf von Tickets direkt vor Ort von Einzelpersonen, da Betrüger versuchen würden, so Geld zu machen. Empfohlen wird, Tickets ausschließlich auf der offiziellen Olympia-Verkaufswebsite oder auf der offiziellen Wiederverkaufswebsite zu erwerben. Auf dieser können seit Mitte Mai bereits gekaufte Karten an Interessierte weiterverkauft werden. Für viele Wettbewerbe sind die Tickets bereits weitestgehend oder vollständig vergriffen. Wer doch noch in Frankreich dabei sein will, braucht deswegen neben dem nötigen Geld auch Glück. Die günstigsten Eintrittskarten für Qualifikationswettbewerbe gab es ursprünglich für 24 Euro, für die teuersten Karten waren 980 Euro pro Person veranschlagt.

© dpa ⁄ Thomas Wolfer und Jordan Raza, dpa
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