Schmetterling-Schwimmerin Angelina Köhler hat nach ihrer knapp verpassten Olympia-Medaille im 100-Meter-Finale mehr Wertschätzung für Leistungen außerhalb der Podest-Ränge gefordert. «Man sieht immer nur die ganzen Medaillen und Trophäen, so wie jetzt Gold für Lukas (Märtens), da habe ich mich auch sehr gefreut», sagte die Weltmeisterin: «Man sollte aber diese vierten Plätze auch würdigen. Es steckt genauso viel Leid und Schweiß dahinter.»
Einen Tag nach dem Goldrennen von Lukas Märtens über 400 Meter Freistil hatte Köhler als Vierte die Bronzemedaille um 21 Hundertstelsekunden verfehlt. «Nur weil kein Bronze um meinen Hals ist, heißt es nicht, dass es eine schlechte Leistung ist», sagte die 23-Jährige bei einer Pressekonferenz im Deutschen Haus von Paris: «Hätte mir einer vor einem Jahr gesagt, dass ich ins Finale komme und den vierten Platz hole, hätte ich dem einen Vogel gezeigt.»
Die Berlinerin, die nach dem Rennen bitterlich geweint hatte, gab aber auch zu, dass die Enttäuschung über das verpasste Edelmetall bei ihren ersten Sommerspielen noch immer groß sei. «Ich wirke sehr gefasst, aber innerlich sieht es noch nicht so toll aus bei mir», verriet sie. Bei den Sommerspielen in vier Jahren in Los Angeles wolle sie «nochmal voll angreifen», sagte Köhler: «Ich hoffe, dass das dann passt und kein vierter Platz mehr wird.»