Naomi Osaka hat ihr Lächeln schnell wiedergefunden. Doch auch wenn es äußerlich schien, dass die zweimalige US-Open-Siegerin die erste Enttäuschung über das Aus in ihrem Comeback-Jahr als Mutter überwunden hatte, schilderte sie ihren Seelenzustand drastisch. «Es ist schwierig, weil ich diese Niederlagen immer sehr persönlich nehme», sagte der 26 Jahre alte Tennis-Star aus Japan nach der Zweitrunden-Niederlage gegen die Tschechin Karolina Muchova. «Das ist ein dramatisches Wort, aber es fühlt sich jedes Mal so an, dass mein Herz stirbt, wenn ich verliere.»
Erstmals seit ihrer Rückkehr nach der Schwangerschaftspause stand Osaka wieder unter Flutlicht im Arthur Ashe Stadium auf dem Platz. In einem hochklassigen Match hielt sie beim 3:6, 6:7 (5:7) gegen die Vorjahres-Halbfinalistin Muchova stark mit, musste sich aber in den entscheidenden Momenten geschlagen geben. «Während der Druckmomente wurde ich nervös», schilderte die Siegerin von 2018 und 2020 ihre Empfindung. «Wenn ich aber die Enttäuschung überwunden habe, werde ich mich stolz fühlen.»
Osaka: Bei jedem Grand Slam Spaß gehabt
Anfang dieser Saison war Osaka nach der Geburt ihrer Tochter Shai im Juli 2023 auf die Profi-Tour zurückgekehrt. Dieses Jahr kam sie bei den vier größten Turnieren nicht über die zweite Runde hinaus, bot aber jeweils starken Kontrahentinnen Gegenwehr. «Ich habe bei jedem Grand Slam Spaß gehabt, für mich war es ein Lernjahr», sagte die frühere Nummer eins der Welt.
Sie sei im Jahr 2022 vor ihrer Pause nicht die beste Version ihrer selbst gewesen, deshalb müsse sie viel aufholen. «Es hat Spaß gemacht, so viele Turniere zu spielen», sagte Osaka. Vor zwei Jahren hatte sie über Depressionen und Angstzustände berichtet und später eine längere Pause genommen.