Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, hat nach Kritik am erstmaligen Preisgeld für Olympiasieger noch einmal auf die Wichtigkeit der lukrativen Premiere hingewiesen. «Ich finde daran nichts seltsam», sagte Coe in Paris. Er sei überrascht, dass manche den Zusammenhang zwischen hochkarätigen Sportlern, für deren Wohlergehen gesorgt werden müsse, und ihrer Wichtigkeit für das Profil der Sportart nicht erkennen würden. Die Sportler müssten sich in einem Wachstumsprozess wiederfinden.
2,4 Millionen Dollar
Der Weltverband belohnt den Gewinn der Goldmedaillen in den 48 Leichtathletik-Disziplinen in Paris mit jeweils 50.000 Dollar (rund 46.000 Euro) für die Siegerin oder den Sieger. Bei Staffel-Entscheidungen teilen sich die Mitglieder das Geld. Bei einem geteilten Olympiasieg wird die Prämie auch geteilt. Insgesamt schüttet der Verband damit 2,4 Millionen Dollar (2,2 Millionen Euro) Preisgeld aus. 2028 in Los Angeles soll es dann auch Prämien für Silber und Bronze geben.
Kritik hatte es daran von außen etwa gegeben, weil dadurch die Athleten verschiedener Verbände nicht gleich behandelt werden würden. «Ich war nicht überrascht», sagte Geschäftsführer Jon Ridgeon vom Leichtathletik-Weltverband dazu. «Ein wichtiger Teil unserer Strategie für die Zukunft besteht seit einigen Jahren darin, sicherzustellen, dass wir unsere Athleten belohnen. Sie sind die Stars der Show.» An zunehmenden Einnahmen müssten sie beteiligt werden.
Für «Show» belohnen
Ein Athlet als Teil der Olympischen Spiele sollte genauso belohnt werden, wie er als Teil einer Weltmeisterschaft belohnt werde, sagte Ridgeon. Spitzensportler müssten Geld verdienen, «weil sie eine unglaubliche Show abliefern».
Die Leichtathletik-Wettbewerbe dauern bis zum Olympia-Schlusstag am 11. August. An diesem Freitag stehen die ersten Wettkämpfe im Stade de France an. Die ersten Goldmedaillen gewannen am Donnerstag Brian Daniel Pintado aus Ecuador und die Chinesin Yang Jiayu im Gehen über 20 Kilometer.