Handball-Nationalspieler Juri Knorr wechselt im nächsten Sommer von den Rhein-Neckar Löwen zum dänischen Spitzenclub Aalborg. Die Dänen bestätigten den seit längerem erwarteten Transfer des 24-Jährigen, der einen Dreijahresvertrag erhält. Schon im April hatten die Löwen den Wechselwunsch des Spielmachers bestätigt, seither wurde auch über das Interesse von Aalborg spekuliert. Bei den Dänen hat der ehemalige Flensburger Maik Machulla das Traineramt übernommen.
Knorr sagte, er habe sich zuvor auch mit einigen seiner künftigen Teamgefährten beraten. «Ich habe also ein wirklich gutes Gefühl und freue mich sehr darauf, ab dem nächsten Sommer dabei zu sein», sagte Knorr.
Aalborg verfolgt große Ziele wie den Sieg in der Champions League und baut dafür ein Topteam zusammen. «Juri hat eine einzigartige Sicht auf das Spiel, ist aber auch äußerst torgefährlich, daher haben wir keinen Zweifel daran, dass er uns auf ein neues Niveau heben kann», sagte Aalborgs Sportdirektor Jan Larsen.
Knorr nutzt Ausstiegsklausel
Einem vorzeitigen Wechsel von Knorr schon in diesem Jahr hatten die Löwen eine Absage erteilt. «Juri ist fest bei uns eingeplant für die kommende Saison», hatte Sportchef Uwe Gensheimer zuletzt der «Bild» gesagt. Beim 32:27 gegen den THW Kiel zum Bundesliga-Start am Donnerstag erzielte Knorr drei Treffer.
Der Nationalspieler macht von einer Ausstiegsklausel aus seinem eigentlich noch bis Sommer 2026 laufenden Vertrag Gebrauch. Knorr kam 2021 von GWD Minden zu den Löwen.
Bei der WM 2023 wurde der Spielmacher als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet, bei der Heim-EM in diesem Jahr wurde der gebürtige Flensburger ins All-Star-Team berufen. Zuletzt holte Knorr mit der DHB-Auswahl überraschend Silber bei den Olympischen Spielen und war dabei erneut ein wichtiger Faktor für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason.
Den Wechsel strebte der introvertierte Knorr auch wegen des enormen Drucks an, der als Führungsspieler in Club und Nationalmannschaft auf ihm liegt. «Vielleicht wäre es gut, wenn er in eine Mannschaft käme, in der nicht alles auf ihm lastet», hatte Gislason kurz vor Olympia über den Ballverteiler gesagt.