Nationalspieler Marko Grgic kann sich sein Handball-Talent manchmal selbst nicht so recht erklären. «Das ist eine gute Frage. Ich hab's einfach im Blut», antwortete der 20 Jahre alte DHB-Profi in der ARD lachend auf die Frage, wie er schon in seinem zweiten Länderspiel so routiniert auftreten könne.
Beim 35:30 gegen Europameister Frankreich war beim Bundesliga-Profi des ThSV Eisenach keine Spur von Nervosität. Beim Siebenmeter schnappte sich der Rückraumspieler selbstbewusst den Ball, seine Pässe auf die Außenspieler wirkten teils monatelang einstudiert. Nach nur wenigen Wochen im Team der Nationalmannschaft scheint Grgic komplett integriert.
Dass Bundestrainer Alfred Gislason den Jungstar in den Olympia-Kader berufen hatte, überraschte viele. Grgic zahlt es mit Leistung zurück. «Das habe ich alles aus meiner Handballer-Familie. Vielleicht bin ich nicht so wie andere 20-Jährige. Ich bin etwas ruhiger, nicht so emotional geladen», beschrieb Grgic seinen Charakter. Sein Vater Danijel war selbst Handball-Profi und spielte von 2003 bis 2005 ebenfalls für Eisenach.
«Er ist sehr frech»
Ein Umstand, der Grgic junior nach Meinung von Nationaltorhüter Andi Wolff in der Entwicklung hilft. «Er hat schon sehr viel mitgebracht durch seinen Vater, gegen den ich auch schon gespielt habe. Er ist sehr frech, was uns sicherlich zugutekommt. Wenn er noch anfängt, besser in der Abwehr zu spielen, wird das ein ganz großer Spieler», befand Wolff.
Schon am nächsten Wochenende kann Grgic sein Können erneut unter Beweis stellen. Dann testen die Handballer gegen Ungarn und Japan. Anschließend geht es weiter Richtung Paris.