Als Lohn für den vorzeitigen Einzug in das Viertelfinale gab es ein Gruppenfoto mit einem prominenten Gast. Zusammen mit Außenministerin Annalena Baerbock, die eigens ein von der Mannschaft unterschriebenes Shirt überstreifte, posierten die deutschen Hockey-Frauen im Anschluss an den 4:2 (3:0)-Erfolg über China mit seligem Lächeln vor den zahlreichen Kameras.
«Cool mal in den Austausch zu kommen und solche Leute kennenlernen zu dürfen. Es freut uns, bei Olympia mehr Aufmerksamkeit zu bekommen», kommentierte Kapitänin Nike Lorenz die Begegnung mit der Politikerin.
Zur Freude von Baerbock gelang dem Team von Trainer Valentin Altenburg der dritte Sieg im vierten Spiel. Damit ist der WM-Vierte nicht mehr von einem der ersten vier Plätze in der Sechsergruppe zu verdrängen. Im Stade Olympique Yves-du-Manoir trafen Lorenz (12./49.) und Charlotte Stapenhorst (17./18.) zum verdienten Sieg über den bisherigen Tabellennachbarn. Die Gegentreffer von Wen Dan (37.) und Meirong Zou (55.) waren zu verschmerzen.
Im letzten Gruppenspiel am morgigen Samstag (19.45 Uhr) gegen Vize-Europameister Belgien geht es um eine gute Ausgangslage für den Start in die K.o.-Runde zwei Tage später.
Liebend gern würde sich das DHB-Team gegen Belgien für die Halbfinalniederlage bei der Heim-EM im vergangenen Jahr revanchieren. «Wir haben gegen sie noch was nachzuholen und an uns einen wahnsinnig hohen Anspruch», sagte Stapenhorst. Ähnlich kämpferisch klang Lorenz: «Wir sind in einem guten Abliefermodus. Wenn wir den noch ein bisschen verschärfen, sind wir auf Kurs.»
Erste Chance direkt genutzt
Die laufstarken Chinesinnen entpuppten sich nur in den ersten Minuten als der erwartet unangenehme Gegner und störten konsequent den Spielaufbau der Deutschen. Doch die erwiesen sich als effizienter. Gleich die erste Chance nutzte Nike Lorenz zur Führung, als sie den Ball aus kurzer Distanz ins Tor beförderte.
Dieses 1:0 gab mehr Sicherheit. Fortan erspielte sich das DHB-Team deutliche Feldvorteile und erhöhte das Tempo. Das wurde schnell belohnt. Ein Doppelschlag von Stapenhorst binnen zwei Minuten sorgte für die beruhigende 3:0-Führung bereits vor der Pause.
Sieg macht Mut für Duell mit Belgien
Wie schon bei den bisherigen Siegen über Japan (2:0) und Frankreich (5:1) geriet die Führung nicht mehr in Gefahr. Zwar verkürzte Dan nach einer Strafecke auf 1:3, leitete damit aber keine Trendwende ein. Ein sicher verwandelter Penalty von Lorenz stellte den alten Abstand wieder her. Der zweite Treffer des Gegners kam zu spät.