Der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic geht mit einem für ihn höchst ungewöhnlichen Motto in die French Open. «Kleine Erwartungen und große Hoffnungen» habe er bei seinem diesjährigen Start in Paris, sagte der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner vor seinem Auftaktmatch am Dienstag gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert. Ihm sei es «fast ein bisschen peinlich, meine Erwartungen zu äußern». Denn alles andere als der Titelgewinn sei für ihn normalerweise «nicht zufriedenstellend».
Der 37 Jahre alte Serbe reiste nach dem Halbfinal-Aus bei der Generalprobe in Genf mit einer weiteren Enttäuschung in die französische Metropole. Im gesamten Jahr hat der frühere Dominator auf der Tour noch nicht seinen Rhythmus gefunden und noch kein Turnier gewonnen. «Natürlich beeinflusst mich das», gab Djokovic zu.
Der Vorjahressieger setzt bei seiner Mission Titelverteidigung auf den Faktor Erfahrung. «Ich weiß ganz genau, was ich während eines Grand-Slam-Turniers tun muss», betonte Djokovic. Dort spiele er für gewöhnlich sein «bestes Tennis». Das sei trotz der schlechten Vorzeichen auch diesmal sein Bestreben.
Sein ehemaliger Trainer Boris Becker glaubt an einen verbesserten Djokovic im Stade Roland Garros. «Er hat sicherlich nicht verlernt, Tennis zu spielen», sagte die Tennis-Ikone bei Eurosport: «Er wird sein Mojo zurückbekommen.»