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Deutsche Judokas verpassen nach Krimi Medaille im Team-Event

Enttäuschender Olympia-Abschluss für die deutschen Judokas: Im Mixed-Team-Event verlieren sie den Bronze-Kampf gegen Südkorea. Die Entscheidung fällt im Golden Score und sorgt für Unverständnis.
Paris 2024 - Judo
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Igor Wandtke schüttelte immer wieder verständnislos den Kopf. Die deutschen Judokas haben die erhoffte Medaille im Mixed-Team-Event auf dramatische Art und Weise verpasst und die Olympischen Spiele mit einer enttäuschenden Bilanz beendet. Im kleinen Finale um Bronze gab es nach zwischenzeitlicher Aufholjagd eine 3:4-Niederlage gegen Südkorea. Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner kam wegen einer Knieverletzung nicht mehr zum Einsatz.

Dritte Strafe für Deutsche nicht nachvollziehbar

Stattdessen stand Wandtke im Fokus. Der 33-Jährige musste im Duell mit Südkorea gleich zweimal ran - erst gewann er, dann verlor er den Entscheidungskampf zum 3:4. Die dritte und entscheidende Strafe, die er dabei kassierte, sei unberechtigt gewesen, befand der Hannoveraner.

«Es fällt einem hinten auf die Füße, wenn sie den Kampf beenden wollen», sagte Wandtke. Was er damit meinte: Das Kampfgericht habe eine schnelle Entscheidung herbeiführen wollen, weil bereits 5:25 Minuten absolviert waren. Sie habe es auch nicht verstanden, meinte Teamkollegin Miriam Butkereit. «Man hatte nur das Gefühl, dass man jetzt irgendwie schnell einen Sieger haben möchte.»

Silber durch Butkereit bleibt einzige Medaille

Vor drei Jahren in Tokio hatten die deutschen Judokas noch drei Medaillen gewonnen - darunter Bronze im Mannschaftswettbewerb. In Paris durften sie sich nun nur über Silber für Butkereit in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm freuen.

Gold-Hoffnung Wagner war in der 78-Kilogramm-Klasse Fünfte geworden. Die zweimalige Weltmeisterin erlitt in ihrem Wettkampf eine Innenbandverletzung im Knie, wie Sportdirektor Hartmut Paulat mitteilte. Der erhoffte Start im Teamevent fiel für sie damit flach.

Aufholjagd im Bronze-Kampf unbelohnt

Mit Auftaktgegner Österreich (4:1) hatten die Deutschen in der Champ-de-Mars-Arena keine große Mühe, gegen Brasilien (4:3) rettete sie dann Schwergewichtler Erik Abramov ins Halbfinale.

Nach einer klaren 0:4-Niederlage gegen Japan - das später im Gold-Duell den Franzosen um den nun fünfmaligen Olympiasieger Teddy Riner unterlag - ging es im Kampf um Bronze weiter. Dort meldeten sich Wandtke, Butkereit und Co. nach einem 1:3-Rückstand noch mal zurück, verpassten letztlich aber das Happy End. Die Niederlage war ein Sinnbild für das Auftreten der deutschen Judokas bei den Spielen in Frankreich.

© dpa
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