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Zum Nagelsmann-Jubiläum: Roter Teppich für Klopp

Bei der Nationalelf läuft es. Dank Julian Nagelsmann. Etwas überraschend spricht DFB-Sportdirektor Völler dennoch über einen möglichen Nachfolger. Der Name ist für Fußball-Fans einfach zu verlockend.
Jürgen Klopp
Jürgen Klopp, Julian Nagelsmann
Rudi Völler

Genau zum ersten Amtsjubiläum von Julian Nagelsmann hat Rudi Völler schon Jürgen Klopp beim DFB den Roten Teppich ausgerollt. Fan-Liebling «Kloppo», da ist sich der Sportdirektor sicher, kann sich aufgrund seiner Lebensleistung praktisch selber aussuchen, ob er womöglich nach der Fußball-WM 2026 der nächste Bundestrainer wird. Einzige Bedingung: Nagelsmann zieht es nach dann fast drei Jahren wieder zu einem Spitzenverein.

«Ich weiß ja gar nicht, was Jürgen nochmal machen möchte. Wenn sich Julian Nagelsmann aber irgendwann entscheiden würde, dass er lieber wieder einen Top-Club in Europa oder Deutschland trainieren würde - klar, dann geht natürlich kein Weg an Jürgen Klopp vorbei, wenn er es dann möchte ...», sagte Völler im «Sportstudio» des ZDF.

Völler ein Experte für Wunschlösungen

Der Zeitpunkt für diesen Personalvorstoß im abendlichen TV-Gespräch ist nach den guten Leistungen der DFB-Elf überraschend. Aber mit Wunschlösungen kennt Völler sich aus. Genau vor einem Jahr verpflichtete er Nagelsmann als seinen Top-Kandidaten für die Nachfolge von Bundestrainer Hansi Flick.

Zwölf Monate später ist der Plan perfekt aufgegangen. Nagelsmann ist nach einer Fremdel- und Abtastphase mittlerweile richtig gerne Nationalcoach und plant intensiv den Angriff auf den Weltmeister-Titel 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. 

Seinen Vertrag hatte er vor der Heim-EM, die für die DFB-Elf mit dem bitteren Aus im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) endete, bis zum nächsten Großereignis verlängert. Was aber danach passiert, weiß niemand. Aktuell ist auch der Start in die Nations League mit dem 5:0 gegen Ungarn und dem 2:2 in den Niederlanden geglückt.

Undefinierte Auszeit von Klopp

Völlers großer Konjunktiv bleibt die Lebensplanung von Klopp. Dieser hatte nach vielen erfolgreichen Jahren den FC Liverpool im Sommer verlassen und befindet sich in einer nicht befristeten Trainer-Auszeit. Auch ein Ende seiner Karriere als Coach hatte der 57-Jährige nicht ausgeschlossen. «Ich vermisse nichts», lautete sein jüngstes Statement bei seinem Dortmund-Besuch anlässlich des Abschieds der BVB-Ex-Spieler Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek. Noch gefällt sich der öffentlichkeits-affine Erfolgscoach in der Rolle als Mann ohne Alltagsstress. 

Aber: Nagelsmann selbst hatte immer betont, perspektivisch auch wieder als Club-Coach arbeiten zu können. «Julian hat ja mittlerweile einen Ruf in Deutschland und ganz Europa, Top-Clubs zu trainieren. Das hat er sich erarbeitet in jungen Jahren. Und er wird es selbst entscheiden, was für ihn das Beste sein wird», sagte Völler.

Er weiß, dass es womöglich dann noch eine seiner letzten Amtsaufgaben sein könnte, einen passenden Nachfolger zu finden. Völler selbst hat angekündigt, seine Tätigkeit als Sportdirektor nach der WM in knapp zwei Jahren abzuschließen.

ZDF-Zuschauer feiern Völler

Nagelsmanns Assistent Sandro Wagner, das legte Völler auch gleich fest, soll trotz wiederkehrender Werbeversuche von Vereinen auch bis 2026 beim Verband bleiben. Aktuell wird der Ex-Stürmer als ein Kandidat bei der TSG Hoffenheim gehandelt.

Eine Trainersuche bei der Nationalmannschaft mit Vorlauf von fast zwei Jahren verdeutlicht, dass es akut keine Probleme gibt. So konnte sich Völler von den Zuschauern im ZDF mit dem Fan-Gassenhauer «Es gibt nur ein' Rudi Völler» feiern lassen und perspektivische Dinge ansprechen. 

Jamal Musiala und Florian Wirtz als Duo beim FC Bayern? «Das wird teuer», meinte der ehemalige Bayer-Geschäftsführer, der Wirtz als Teenager einst mit nach Leverkusen lotste und diesem nun erneut «eine Weltkarriere» prophezeite. «Derjenige, der ihn kaufen wird, muss viel hinlegen», sagte Völler. Billig würde auch eine Verpflichtung von Klopp als Bundestrainer im übernächsten Sommer für Völler und den DFB sicher nicht werden. 

© dpa ⁄ Arne Richter und Klaus Bergmann, dpa
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