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Maradona, Ronaldinho, Island: Englands Scheitern in Kapiteln

Auch 2024 wird es nichts mit dem zweiten großen Titel. Die Liste des Scheiterns seit 1966 scheint endlos. Von Traumtoren, Blamagen und Elfmeterdramen, die England bei großen Turnieren ausbremsten.
Fußball-EM 1996 - Gareth Southgate
Roberto Mancini
Ronaldinho beendet Fußball-Karriere
Die Hand Gottes
EURO 2016 - Nationalmannschaft Island

Wieder nichts: Nach 2021 hat England auch das EM-Finale drei Jahre später verloren. Gegen Spanien glichen die Three Lions einen Rückstand zwar zwischenzeitlich noch einmal aus, mussten dann aber den späten K.o. in Form des 1:2 durchs Spaniens Mikel Oyarzabal hinnehmen. Ein Überblick über Englands 58 Fußball-Jahre zwischen der Heim-WM 1966 und dem Kontinentalturnier in Deutschland 2024.

Maradona und Ronaldinho

Immer wieder wurden den Engländern Geniestreiche von absoluten Weltklassekickern zum Verhängnis. Zum Beispiel verwandelte Italiens Andrea Pirlo 2012 einen Elfmeter im Panenka-Stil und sorgte so für Englands EM-Aus. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gelang Brasiliens Ronaldinho ein spektakuläres Freistoß-Tor. Als alle - inklusive Torhüter David Seaman - mit einer Hereingabe rechneten, zog der Fußball-Künstler den Ball aufs lange Eck und traf so für die Seleção.

Ganz besonders war auch das WM-Viertelfinale 1986, was vor allem an Legende Diego Maradona lag. Der Argentinier erzielte zunächst mit der «Hand Gottes» das Führungstor und legte später mit einem bemerkenswerten Solo von der Mittellinie zum 2:0 nach. Sowohl Brasilien als auch Argentinien gewannen später den Titel - England ging jeweils leer aus.

Aus vom Punkt

Gleich in sieben Fällen endete Englands Traum von der großen Trophäe im ultimativen Nervenspiel Elfmeterschießen. Bei der WM 1990 und der EM 1996 ging es jeweils gegen Deutschland schief, bei der EM 2004 und der WM 2006 jeweils gegen Portugal, bei der EM 2012 und 2021 jeweils gegen Italien. Bei der WM 1998 war vom Punkt gegen Argentinien Schluss.

Die Fehlschüsse von beispielsweise Southgate, Stuart Pearce oder David Beckham blieben lange im Gedächtnis. Bei der WM 2022 in Katar ging zwar kein englisches Spiel ins Elfmeterschießen. Doch beim 1:2 im Viertelfinale gegen Frankreich verschoss Kapitän Harry Kane in der regulären Spielzeit.

Unter Southgate, der extra eine Task Force zu dem Thema einführte, gab es in der Problemdisziplin aber auch Lichtblicke. Vor und nach der bitteren Niederlage im vergangenen EM-Finale gegen die Italiener gab es Elfmeterschießen-Siege gegen Kolumbien (WM 2018) und die Schweiz (EM 2024).

Blamagen

Wenn die Titelmission besonders drastisch misslang, dann meist bei - oder sogar vor - Europameisterschaften. 2000 verlor England das letzte Gruppenspiel mit 2:3 gegen Außenseiter Rumänien und schied gemeinsam mit Deutschland in einer Vorrundengruppe aus. 

Richtig übel wurde es 2008, denn für das Turnier in Österreich und der Schweiz schafften die Three Lions nicht einmal die Qualifikation. Nach dem 2:3 gegen Kroatien im November 2007 war das sportliche Desaster perfekt. Und der damalige Trainer Steve McClaren ging als «Trottel mit dem Regenschirm», wie ihn die «Daily Mail» damals bezeichnete, in die britische Fußball-Geschichte ein.

2016 waren bereits 24 Mannschaften dabei, doch zu einem ersehnten Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich kam es für England nicht. Der Favorit verlor mit 1:2 gegen Außenseiter Island. Während die Publikumslieblinge in Blau ihr beliebtes «Huh» in die Kurve schickten, trottete Englands Team um Kane und den damals als Spielmacher aufgebotenen Wayne Rooney bedient vom Rasen.

© dpa
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