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«Gute Touristen»: Shearer erinnert sich an Southgates Start

Knapp acht Jahre ist Gareth Southgate nun Trainer des englischen Nationalteams. Ein prominenter Torjäger erinnert sich an die Anfangsphase im Herbst 2016 zurück.
Alan Shearer und Gary Lineker
Alan Shearer (l) beschreibt seine Gefühlslage vor dem EM-Finale Englands gegen Spanien. Auch Gary Lineker drückt den Engländern die Daumen. © Shaun Botterill/Pool Getty/AP/dpa

Der ehemalige Torjäger Alan Shearer hat sich in einem emotionalen Brief an die Fußball-Nation England gewendet. In dem Essay, der bei «The Athletic» veröffentlicht wurde, beschreibt Shearer unter dem Titel «Hunger, Stolz, Verzweiflung: Ich fühle alles davon für England» die Bedeutung der 58 titellosen Jahre seit 1966 und auch die Amtszeit von Nationaltrainer Gareth Southgate. Der heute 53-Jährige übernahm die Three Lions im Jahr 2016, als diese sich im EM-Achtelfinale gegen Außenseiter Island blamiert hatten.

Nicht mehr «so arrogant»

«Eine von Gareths größten Stärken als englischer Trainer war es, unsere Erwartungen neu zu kalibrieren. Er kam in einer Phase an, in der wir am Tiefpunkt waren, aber seine Bescheidenheit und sein gesunder Menschenverstand haben dazu beigetragen, jegliches Anspruchsdenken abzubauen», beschrieb Shearer, der selbst 30 Länderspieltore für England erzielte. Man habe damals das Gefühl gehabt: «Wir sind jetzt gute Touristen.» Und nicht mehr «so arrogant, wie wir lange wahrgenommen wurden».

Unter Southgate kam zwar nicht immer der spielerische Glanz, dafür aber der Erfolg bei den Turnieren. Bei der WM 2018 kam England ins Halbfinale, es folgten das EM-Finale 2021 und nun in Deutschland erneut das EM-Finale, das am Abend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Berlin gegen Spanien ausgetragen wird.

Angst vor Fehlern

«In unseren ersten paar Spielen in Deutschland war die alte Angst wieder da. Das englische Trikot sah so schwer aus», beschreibt Shearer zum derzeit laufenden Turnier. Das Team um Kapitän Harry Kane und Champions-League-Sieger Jude Bellingham habe große Angst davor gehabt, Fehler zu machen. «Die Geschichte hat an ihrem Selbstvertrauen geknabbert, weil wir alle wissen, wie unsere Geschichte normalerweise endet», sagte der 53-Jährige.

Die Verbindung der damals erfolglosen Generationen und dem heutigen Team sei der «Stolz». Sportlich sieht die Mannschaft um Kane, Bellingham, Phil Foden oder Bukayo Saka aber wesentlich besser aus, das sieht auch Shearer so. «Wenn ich mir unser Team heute anschaue, ist es so anders und so talentiert.»

© dpa
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