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Kapitänin Popp tritt aus Nationalteam zurück

Am 28. Oktober in Duisburg ist nach 145 Länderspielen Schluss: Die DFB-Frauen müssen künftig ohne Alexandra Popp spielen. In Wolfsburg aber läuft ihr Vertrag noch.
Alexandra Popp
Alexandra Popp

Kapitänin Alexandra Popp hat ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt. Deutschlands dreifache Fußballerin des Jahres wird ihre internationale Karriere unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück nicht fortsetzen und auf eine EM-Teilnahme 2025 in der Schweiz verzichten. Ihr 145. und letztes Länderspiel wird die 33-Jährige am 28. Oktober in Duisburg gegen Australien bestreiten. 

«Tränenreiche Überlegungen»

«Insgesamt 18 Jahre, davon knapp vierzehneinhalb Jahre im A-Team, hatte ich das Glück und die große Ehre, mit vollem Stolz das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen», sagte Popp. «Ich habe immer betont, dass mein Bauch die Entscheidung treffen wird, und nun hat er entschieden. Nach langen, tränenreichen Überlegungen habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden.»

Popp hat bisher in 144 Länderspielen 67 Tore erzielt. Sie gilt weit über den Rasen hinaus als Identifikationsfigur und Vorkämpferin für ihren Sport. Ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg, für den sie seit 2012 spielt, gilt noch bis zum 30. Juni nächsten Jahres. 

Zwei Olympia-Medaillen

Ihren größten Triumph feierte die in Witten geborene Fußballerin mit dem Olympiasieg 2016. Bei den Sommerspielen in Frankreich war Popp die einzig verbliebene deutsche Spielerin von Rio und holte mit der Auswahl von Interimscoach Horst Hrubesch Bronze mit einem 1:0 im Spiel um Platz drei gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien.

Nach dem Schlusspfiff in Lyon hatte Popp hemmungslos weinend auf dem Rasen gelegen. «Natürlich sind wir brutal glücklich», schilderte Popp später mit einem breiten Lächeln das Gefühl der gesamten Mannschaft. Ihre Zukunft bei den DFB-Frauen ließ sie damals offen, überraschend kommt die jetzige Entscheidung nicht. Popp wurde in der Vergangenheit immer wieder von Problemen in ihrem «Knorpelknie», wie sie selbst mit Hinweis auf eine frühere schwere Verletzung sagte, und ihrer Ferse geplagt. 

Der neue DFB-Coach Wück muss Umbruch einleiten 

Popp hatte auch schon nach der EM 2022 in England und der verpatzten WM 2023 in Australien Rücktrittsgedanken geäußert. Mit dem zweiten Platz bei der EM vor zwei Jahren stieg die staatlich geprüfte Tierpflegerin zum Star auf, auch wenn sie im Finale gegen das Gastgeber-Team (1:2) verletzt fehlte. Als erste Frau überhaupt wurde sie danach vom Fachmagazin «Kicker» als Persönlichkeit des Jahres ausgezeichnet.

Immer wieder hat Popp für bessere Bedingungen im Frauenfußball gekämpft und Defizite angeprangert. Wück gibt sein Debüt als neuer Chefcoach der Frauen am 25. Oktober in Wembley gegen Europameister England. Er muss nun einen größeren Umbruch einleiten, da auch Popps Wolfsburger Clubkolleginnen Marina Hegering und Merle Frohms kürzlich ihren Rücktritt verkündet hatten. 

© dpa
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