Nach seinen drei Treffern beim U21-Torfest war Karim Adeyemi bester Laune. Der Dortmunder Adeyemi legte nach seinem Doppelpack gegen Israel beim 10:1 gegen Estland eindrucksvoll nach. «Es war ein sehr gutes Spiel», sagte Adeyemi nach dem zweithöchsten Sieg einer deutschen U21. «Ich brauche mich nicht zu verstecken. Ich bin gut drauf», sagte der Dortmunder, der mit viel Selbstvertrauen zur Borussia zurückreist.
Nach dem 10:1 (5:0) in Estland ist die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo nahezu sicher bei der Europameisterschaft im kommenden Sommer in der Slowakei dabei. Zwei Spiele vor dem Ende der Qualifikationsrunde führt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung vor Polen an. Für die Endrunde qualifizieren sich die neun Gruppensieger sowie die drei besten Gruppenzweiten. «Zwei weitere Siege in petto zu haben ist immer gut», sagte der Gladbacher Rocco Reitz. «Wir müssen jetzt den nächsten Schritt machen, um das zu finalisieren.»
Nach dem 5:1 gegen Israel in der vergangenen Woche überzeugte das Team auch gegen das sieglose Tabellenschlusslicht mit Spielfreude und Torlust. «Zehn Tore muss man erstmal machen. Sie haben ein wirklich sehr gutes Spiel gemacht», lobte Di Salvo. Außer dem U21-Rückkehrer Adeyemi erzielten der Stuttgarter Nick Woltemade (23. Minute/Foulelfmeter), Nicolo Tresoldi von Hannover 96 (31.) und Kapitän Eric Martel vom 1. FC Köln (39.) die weiteren Tore vor der Pause.
Rekordsieg liegt länger zurück
In der zweiten Hälfte kürte sich Woltemade (47.) zum Doppelpacker. Max Rosenfelder vom SC Freiburg bejubelte sein Tor-Debüt für die U21 (59.). Der Kölner Tim Lemperle (87.) und der Frankfurter Ansgar Knauff (90.) schraubten das Ergebnis hoch. Aleksandr Sapovalov sorgte zuvor mit einem fulminanten Schuss für den umjubelten Treffer der Esten (69.). Rekordsieg der deutschen U21 ist das 11:0 gegen San Marino aus dem November 2009.
Weiter geht es für die deutsche Mannschaft am 11. Oktober in Regensburg gegen Bulgarien, vier Tage später steht die abschließende Partie gegen Polen an. Das Länderspiel-Fenster im November könnte Di Salvo nach dem endgültig gebuchten EM-Ticket dann dazu nutzen, seine Formation für die Endrunde weiter einzuspielen oder zu experimentieren.
Esten-Torhüter verhindert Schlimmeres
Nachdem sich die Esten um den 16-jährigen Patrik Kristal, der im kommenden Jahr für den 1. FC Köln spielt, in der Anfangsphase wacker schlugen, wurde es nach dem Elfmeter durch Woltemade ein einseitiges Spiel. Kaum zu glauben: Torhüter Kaur Kivila verhinderte sogar noch Schlimmeres.
Di Salvo wechselte mit der klaren Pausenführung im Rücken zum Seitenwechsel gleich dreimal. Er verhalf so dem Stuttgarter Frans Krätzig zum U21-Debüt, später durfte auch der Bochumer Tim Oermann erstmals ran.