Daniele De Rossi erkannte die Klasse von Bayer Leverkusen neidlos an - prophezeite dem deutschen Meister aber eine knifflige Aufgabe im Europa-League-Finale am 22. Mai gegen Atalanta Bergamo. «Ich glaube, wenn es eine Mannschaft gibt, die von der Physis, vom Aufbau, von der Einstellung her Leverkusen das Wasser reichen kann, dann ist es Gasperinis Atalanta», sagte der Trainer der AS Rom nach dem Halbfinal-Aus seines Teams gegen Bayer. Bergamo-Coach Gian Piero Gasperini habe eine schlagkräftige Mannschaft geformt: «Sie haben eine technisch-taktische Struktur, aber auch eine physische, die Bayer definitiv in Schwierigkeiten bringen wird.»
Leverkusens Trainer Xabi Alonso sah es ähnlich. «Es ist für mich keine Überraschung, dass sie im Finale stehen», sagte er. «Sie haben in den letzten Jahren mit Gasperini eine sehr starke Mannschaft. Sie machen taktisch viele spezielle Dinge. Das wird ein intensives Finale.» Gasperini hatte die Lombarden 2016 übernommen und das Team auf Anhieb erstmals seit 26 Jahren in den Europacup geführt. Seitdem verpasste Bergamo die Europapokal-Qualifikation nur einmal. Nun steht Atalanta, das unter anderem den FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp ausschaltete, erstmals in einem europäischen Finale.
Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel hatte die Roma Bayer beim Stand von 2:0 in Leverkusen am Rande der Verlängerung. Doch am Ende zog Leverkusen durch das 2:2 ins Finale von Dublin ein. «Wir haben unser Bestes gegeben und waren auf dem besten Weg, ein Kunststück zu vollbringen», sagte Ex-Weltmeister De Rossi. «Aber sie waren einfach zu gut. Sie haben es verdient, ins Finale einzuziehen.» Bezogen auf den einmal mehr sehr späten Ausgleich der auch im 49. Pflichtspiel der Saison ungeschlagenen Leverkusener in der siebten Minute der Nachspielzeit sagte De Rossi: «Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet.»