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Auftakterfolg dank Bellingham: England besiegt Serbien

Topfavorit England gewinnt zum Auftakt gegen Serbien. Ein früherer Bundesligaspieler ist der entscheidende Mann, ein aktueller stellt einen Rekord auf. Vor dem Spiel gibt es unschöne Szenen.
Jude Bellingham
1:0
Freistoß
Intensive Partie

Jude Bellingham streckte kurz den Arm mit erhobenem Zeigefinger in den Gelsenkirchener Nachthimmel, ehe der Matchwinner mit seinen Teamkollegen abklatschte. Zu den Klängen von «Sweet Caroline» genossen die Three Lions mit ihren stimmgewaltigen Fans den Sieg zum Start in das EM-Turnier. Angeführt von Bellingham untermauerte England seinen Status als Titel-Kandidat und schlug Serbien am Sonntagabend trotz einiger Wackler mit 1:0 (1:0). 

«Es ist wichtig, dass wir diesen guten Start hatten. Sie waren ein harter Gegner. Es war wichtig, dass wir uns gut vorbereitet hatten», betonte Bellingham, der gleich mal großes Lob von Kapitän Harry Kane bekam: «Ein unglaublicher Spieler. Er hat so viel Selbstvertrauen.»

Bellingham, der auch zum Spieler der Partie gewählt wurde, erzielte in der 13. Minute das Tor für die Three Lions, die 58 Jahre nach ihrem WM-Triumph im eigenen Land bei dieser Europameisterschaft endlich den nächsten großen Titel holen wollen. Durchkommen durch die Gruppenphase sei nun erstmal das Wichtigste, betonte Bayern-Profi Kane. «Ich bin bereit für alles in den nächsten sechs oder sieben Spielen», meinte Bellingham.

Bayern-Profi nun Rekordhalter in England bei großen Turnieren

Vor dem Hochrisikospiel hatten sich im Zentrum von Gelsenkirchen einige Fans von Serbien und England Auseinandersetzungen geliefert. Die Polizei trennte die Anhänger. Im Stadion sorgten vor allem die zahlenmäßig klar überlegenen englischen Fans für prächtige Stimmung. Mit Anpfiff wurde Bayern-Star und Three-Lions-Kapitän Harry Kane zum alleinigen Rekordspieler der Engländer bei großen Turnieren. 

In seiner 23. Partie bei Europa- und Weltmeisterschaften setzte jedoch nicht der 30-Jährige, sondern Real Madrids Ausnahmekönner Bellingham den ersten Höhepunkt. Bukayo Saka stieß auf der rechten Außenbahn bis zur Grundlinie durch, flankte in die Mitte und dort köpfte der perfekt eingelaufene frühere Dortmunder Bellingham den leicht abgefälschten Ball wuchtig ein. 

Mit «Hey Jude»-Gesängen feierten die Anhänger ihren ersten Torschützen bei diesem Turnier, das ein historisches werden soll. «Wir haben das Land stolz gemacht, haben gute Turniere gespielt, aber letztendlich sind wir hier, um das jetzt auch mal zu gewinnen», hatte Kane angekündigt. Auch in der persönlichen Vita fehlt ihm noch ein bedeutender Titel.

Grüße von einem Tennis-Star

Und die Engländer schienen sich die Worte ihres Anführers zu Herzen zu nehmen. Das Southgate-Team war griffig in den Zweikämpfen, ließ den Ball immer wieder gut laufen und schaltete schnell um. Der sehr auffällige Saka setzte Kyle Walker gekonnt in Szene, doch der Rechtsverteidiger schob das Spielgerät knapp am Tor vorbei (25.).

Die Serben, die vor dem Spiel auf dem Videowürfel von Tennis-Ikone Novak Djokovic gegrüßt wurden, versuchten, über längere Ballbesitzphasen, ins Spiel zu finden. Sobald sie in die Nähe des englischen Strafraums kamen, fehlte aber meist die nötige Kreativität. Ein Schuss von Aleksandar Mitrovic, der am Tor vorbeistrich, war die gefährlichste serbische Aktion des ersten Durchgangs.

Serben haben mehr vom Spiel in der zweiten Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel baute das Team von Trainer Dragan Stojkovic Druck auf und drängte England immer wieder weit zurück. Nach einem Zweikampf von Mitrovic mit Englands Verteidiger Kieran Trippier inklusive Körperkontakt forderten die Serben einen Elfmeter. Schiedsrichter Daniele Orsato ließ jedoch weiterlaufen.

Die Serben hatten nun mehr vom Spiel, wirklich klare Torchancen erspielten sie sich jedoch nicht. Dafür hatte Kane das 2:0 auf dem Kopf: Serbiens Keeper Predrag Rajkovic lenkte den Abschluss des Bundesliga-Torschützenkönigs an die Latte. Die vergebene Chance rächte sich nicht mehr. Trotz einiger Ungenauigkeiten brachten die Engländer die knappe Führung über die Zeit. Schon mit einem Sieg im nächsten Spiel am Donnerstag gegen Dänemark können sie das Achtelfinale perfekt machen.

© dpa ⁄ Thomas Eßer, Morten Ritter, Patrick Reichardt, Christoph Driessen und Jana Glose, dpa
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