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Bayer beeindruckt von Anfield-Stimmung: Pleite in Liverpool

Der Empfang für Xabi Alonso in Liverpool fällt freundlich aus, doch Bayer Leverkusen lässt sich bei seiner Rückkehr an die Anfield Road von der Stimmung beeindrucken - und verliert am Ende verdient.
FC Liverpool - Bayer Leverkusen
FC Liverpool - Bayer Leverkusen
FC Liverpool - Bayer Leverkusen

Am Ende einer denkwürdigen Fußball-Lektion sangen die Fans des FC Liverpool lautstark den Namen von Xabi Alonso, aufhellen konnte das die Stimmung des Trainers von Bayer Leverkusen aber auch nicht mehr. Beeindruckt von der einzigartigen Anfield-Atmosphäre kassierte der deutsche Meister die erste Niederlage dieser Champions-League-Saison - und was für eine. Nach Abwehr-Aussetzern im zweiten Durchgang verlor Bayer bei Alonsos Ex-Club mit 0:4 (0:0).

«Du kannst Liverpool nicht 90 Minuten beherrschen, wir wussten das. Aber wir bekommen wieder einfache Tore, das darf auf diesem Niveau nicht passieren», sagte Granit Xhaka bei Amazon Prime Video. «Jede Niederlage schmerzt. Aber wir sind auf diesem Niveau, um gegen die Besten zu spielen.»

Der überragende Luis Díaz (61., 83. und 90.+2) und Cody Gakpo (65.) erzielten die Treffer für das Liverpool-Team von Trainer Arne Slot. Während sich die Reds mit dem vierten Sieg im vierten Spiel ganz oben in der Tabelle festsetzen, rutschte Bayer etwas ab. «Nach der Pause waren wir sehr gut», sagte Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk. Díaz habe «herausragend» gespielt.

Vor der Partie hatten sich nicht wenige gefragt, wie wohl der Empfang für Alonso ausfallen würde - und im Endeffekt fiel er so aus, wie der Baske es sich auch wohl selbst vorgestellt hatte: freundlich, aber verhalten. Denn im Mittelpunkt dieser für ihn besonderen Partie hatte der 42-Jährige nicht stehen wollen.

Leverkusen defensiv extrem gefordert

Von 2004 bis 2009 hatte Alonso für die Reds gespielt und unter anderem die Königsklasse gewonnen, doch diesmal sollte die Bühne seinen Spielern gehören. Anders als ihr Trainer kannten die meisten von ihnen die besondere Anfield-Atmosphäre nicht. Es war daher wenig überraschend, dass sie sich davon beeindrucken ließen.

Liverpool bestimmte die Partie, in der Leverkusen defensiv extrem gefordert war. Dabei hatte Alonso sich mit seinem Trainerteam einen besonderen Matchplan ausgedacht: Exequiel Palacios, Xhaka sowie Aleix Garcia und damit gleich drei zentrale Mittelfeldspieler sollten dabei helfen, die Kontrolle über den wichtigsten Teil des Spielfeldes zu erlangen. Trotzdem schnürten die Reds die Gäste in der eigenen Hälfte ein.

Klare Torchancen konnten sich aber auch die Gastgeber zunächst nicht erspielen. Als die derzeit «vielleicht beste» Mannschaft Europas hatte Alonso den Tabellenführer der Premier League bezeichnet - doch Bayer verteidigte diszipliniert gegen seinen Ex-Club.

Doch kein Tor für Bayer 

Am gefährlichsten wurde Liverpool zweimal kurz vor der Pause über die Außenbahnen, Mohamed Salah (43.) und Gakpo (45.+2) scheiterten aber jeweils an Hradecky. Zwischenzeitlich hatte Jeremie Frimpong nach einem Konter sogar die Bayer-Führung erzielt. Wegen eines vorherigen Handspiels wurde sein Tor aber aberkannt (43.).

Ansonsten bekamen die Zuschauer einen Eindruck davon, warum Alonso im Sommer ganz oben auf der Liverpool-Liste für die Nachfolge von Jürgen Klopp gestanden hatte. Spielerische Glanzmomente setzte Bayer zwar nicht, doch mit seiner überraschenden Aufstellung bremste Alonso die dominanten Gastgeber zunächst aus - bis das passierte, wovor der ehemalige England-Profi Xhaka vor der Partie gewarnt hatte.

Drei Tore in der zweiten Halbzeit

«Hier zu spielen, ist eine große Challenge - vor allem, wenn man die Zuschauer ein bisschen rüttelt», hatte der Schweizer gesagt. Und tatsächlich trieben die LFC-Anhänger ihre Spieler im zweiten Durchgang immer lauter an. Mitten in dieser Drangphase leistete sich Bayer zwei große Abwehr-Aussetzer.

Nach einem Pass von Curtis Jones war zunächst die komplette Defensive ausgehebelt und Diaz frei durch, der Kolumbianer versenkte eiskalt. Kurz köpfte Gakpo nach einer Salah-Vorlage das 2:0. Jetzt war Anfield endgültig aufgeweckt - und dann war die Partie entschieden: Díaz erzielte kurz vor Schluss zwei weitere Treffer zum Endstand.

© dpa ⁄ Nils Bastek, dpa
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