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Ärger bei Fan-Anreise: Zustände für VfB «nicht hinnehmbar»

Ein Teil der Stuttgarter Fans kehrt auf dem Weg zum Spiel nach Belgrad wieder um und fährt nach Hause - wohl wegen unverhältnismäßig scharfer Polizeikontrollen. Der Clubchef äußert deutliche Kritik.
Roter Stern Belgrad - VfB Stuttgart
Ein Teil des Stuttgarter Fanblocks in Belgrad blieb am Mittwochabend leer. © Marijan Murat/dpa

Der VfB Stuttgart ist weiter darum bemüht, die genauen Hintergründe der Vorfälle auf der Anreise einiger seiner Fans zum Champions-League-Spiel in Belgrad aufzuklären. Nach den bisherigen Erkenntnissen wählte der Vorstandschef des Fußball-Bundesligisten, Alexander Wehrle, aber bereits drastische Worte. Die Schwaben erwägen zudem, Protest beim europäischen Dachverband UEFA einzulegen.

«Wir wollen den Fußball in einem freizügigen Europa erleben. Stattdessen sehen wir uns immer häufiger mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Fans, Vorverurteilungen, Schikanen und nun offenbar sogar mit Gewaltanwendung und Erniedrigungen konfrontiert», sagte Wehrle in einer Mitteilung des Clubs. «Alle, die den Fußball, die demokratischen Grundrechte und die europäischen Werte lieben, sind aufgefordert, gegen diesen gefährlichen Trend einzustehen.» Politik, UEFA und Vereine müssten Verantwortung übernehmen, forderte der 49-Jährige. «Solche Zustände sind nicht hinnehmbar.»

Kontrollen «menschlich entwürdigend»

Mehrere Busse mit VfB-Fans waren auf dem Weg zur letztlich mit 1:5 verlorenen Partie bei Roter Stern Belgrad am Mittwoch an der Grenze zu Serbien umgedreht und zurück nach Stuttgart gefahren. Die serbischen Sicherheitsorgane hätten nach ihren Angaben bei der Durchsuchung von Fahrzeugen und Passagieren unerlaubte Objekte gefunden und ihre Kontrollen daraufhin verschärft, heißt es in der VfB-Mitteilung. 

«Die dann erfolgten Kontrollen waren nach vielfacher Darstellung von VfB-Fans allerdings unverhältnismäßig und auch menschlich entwürdigend. Zudem wurde vom Einsatz von körperlicher Gewalt gegen die Fans berichtet», schrieben die Stuttgarter weiter. Rund 500 Anhänger der Schwaben hätten nach diesen Vorkommnissen die Rückreise angetreten.

Mehrere Personen nach Schlägerei festgenommen

Zudem sei es in der Belgrader Innenstadt über den Tag hinweg zu mehreren gewalttätigen Übergriffen auf VfB-Fans gekommen, so der Club. Beide Formen der Vorfälle würden eingehend mit allen Aspekten aufgearbeitet, um sie anschließend zu bewerten.

Serbische Medien berichteten, dass die Polizei nach einer Schlägerei in der Stadt 15 Personen festgenommen haben soll - darunter angeblich auch zehn VfB-Fans. Die Stuttgarter hatten sich schon lange auf ein Hochrisiko-Spiel eingestellt und ihren Anhängern in den Tagen vor der Partie mehrere Sicherheitstipps mit auf den Weg gegeben.

© dpa
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