Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens fordert die Fußballverbände auf, mehr gegen Gewaltexzesse bei den Spielen zu unternehmen. «Die Sicherheit in den Stadien liegt in der Verantwortung der Vereine, sie sind die Veranstalter», sagte die SPD-Politikerin vor einem Spitzengespräch zur Gewalt im Fußball, das heute in München stattfindet. Die Polizei sei für die Sicherheit im öffentlichen Raum zuständig.
Zu dem Gespräch in München hat der Vorsitzende der Sportministerkonferenz, der bayerische Minister Joachim Herrmann (CSU), eingeladen. Teilnehmen werden Sport- und Innenminister der Länder, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke.
DFB und DFL in der Pflicht
Behrens sagte, sie erwarte von dem Treffen, dass der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga zu ihrer Verantwortung stehen. «Dazu gehört für mich, dass sie ihre eigenen Sicherheitsrichtlinien in die Praxis umsetzen und für ein gewaltfreies Fußballerlebnis für alle Fans sorgen. Dass einzelne Gruppen massiv den Ablauf von Spielen durch ihre gewalttätigen Aktionen stören, ist für mich nicht hinnehmbar.» Es brauche ein konsequentes Handeln aller Akteure. «Hier sehe ich DFB und DFL in der Pflicht.»
Behrens hatte in den vergangenen Monaten nach Ausschreitungen beim Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig lange darauf gedrängt, das Zweitliga-Duell in dieser Saison ohne Gästefans auszutragen. Heraus kam am Ende ein Teilausschluss der 96-Anhänger bei der Begegnung in Braunschweig Anfang Oktober.
Hamburg-Senator: Verbindliche Verabredungen
Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote, zugleich Sprecher der A-Länder in der Innen- und in der Sportministerkonferenz, erklärte: «Wir alle lieben den Fußball und wissen um die positive Kraft dieses Sports, aber wir können die regelmäßigen gravierenden Gewaltvorfälle nicht einfach hinnehmen.» Man sei schon lange an einem Punkt, wo der Großteil der Menschen und auch die Fans es leid sei, immer wieder Gewalt und Auseinandersetzungen bei Fußballspielen zu erleben. Es brauche «jetzt endlich gemeinsame verbindliche Verabredungen», sagte Grote.