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Schnell und direkt: Union verschärft Hoffenheims Sorgen

Union Berlin ist wieder ein Bayern-Jäger. Die Eisernen haben unter Trainer Svensson ihre Identität wiedergefunden. Bei Hoffenheim sieht die Lage anders aus. Trainer Matarazzo muss Antworten liefern.
1. FC Union Berlin - TSG 1899 Hoffenheim
1. FC Union Berlin - TSG 1899 Hoffenheim

Mit einem doppelten Tore-Turbo hat Union Berlin seinen blendenden Saisonstart in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt und die Probleme der TSG Hoffenheim massiv verschärft. Die Eisernen legten durch die Premierentreffer der Neuzugänge Tom Rothe (3. Minute) und Wooyeong Jeong (5.) früh den Grundstein für den 2:1 (2:0)-Erfolg im Stadion an der Alten Försterei. Der ehemalige Unioner Marius Bülter (67.) konnte für die Kraichgauer nur noch verkürzen. 

Am vierten Spieltag schoben sich die weiterhin ungeschlagenen Berliner in die Spitzengruppe. Bei Hoffenheim muss sich Trainer Pellegrino Matarazzo nach der dritten Niederlage in Serie und einem viel zu lange mutlosen Auftritt im Tabellenkeller viele unangenehme Fragen gefallen lassen. 

Vor einem Jahr Real Madrid

Auf den Tag genau vor einem Jahr waren die Eisernen im Sonderflieger aus Madrid heimgekehrt. Damals mit einer Niederlage bei Real in der Glitzerwelt der Champions League. Die Saison nahm einen unheilvollen Verlauf. Jetzt ist man in Köpenick wieder bei sich. Es wird wieder schnörkellos Fußball gearbeitet. Schön und reich sollen andere sein. 

Mit der vom neuen Trainer Bo Svensson schnell vermittelten Idee mussten auch die Hoffenheimer klarkommen und das nach zuletzt zwei Niederlagen. Was immer sich Matarazzo als Gegenmittel ausgedacht haben mochte, es wirkte miserabel. Schnelle Pässe in die Spitze, Verwirrung im Strafraum. Union hatte durch die Treffsicherheit der Zugänge Rothe und Jeong innerhalb von gut fünf Minuten seine Torbilanz in dieser Saison verdoppelt. 

Wofür Union wieder steht, ist also klar. Nach Abstiegskampf sieht das in dieser Saison jedenfalls nicht aus. Wie das bei Hoffenheim werden soll, blieb maximal im Vagen. Kein Aufbäumen, keine Aggressivität. So sind schon andere im Fußball-Dickicht der Alten Försterei gestrauchelt. In der 43. Minute musste Berlins Torwart Frederik Rönnow in seinem 100. Pflichtspiel für die Eisernen das erste Mal eingreifen. Der Fernschuss von Tim Drexler war für den Dänen kein Problem. 

Union-Präsident Dirk Zingler hatte im Sky-Interview bereits eine gewisse Passivität in der Schlussphase der ersten Halbzeit bemängelt. Der Club-Chef hatte ein Näschen. Tatsächlich ließen die Berliner an Schwung nach. Hoffenheim setzte nach und der ehemalige Unioner Bülter erkannte die Zeichen. Sein Treffer per Flachschuss machte das Spiel wieder spannend. Jetzt dominierte und drängte die TSG, wie es sich Matarazzo schon vorher erhofft haben mochte - vergebens. Knappe Vorsprünge zu verteidigen, gehörte schon immer zur erfolgreichen Union-Identität. 

© dpa ⁄ Arne Richter, dpa
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