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Mephistos Gegenspielerin - Martina Gedeck an der Semperoper

Sie zählt zur ersten Riege von Deutschlands Schauspielern. Ihre Liebe gehört der Sprache und der Musik. Seit Jahren verbindet Martina Gedeck das abseits des Films - und kennt auch die große Bühne.
Martina Gedeck
Schauspielerin Martina Gedeck debütiert an der Semperoper. © Hendrik Schmidt/dpa

Als «Eine Frau» bietet Schauspielerin Martina Gedeck («Helgoland») im Oktober auf der Bühne der Sächsischen Staatsoper dem Teufel Paroli. In dieser Rolle gibt die 63-Jährige bei der Premiere von Arrigo Boitos Oper «Mefistofele» am 28. September ihr Debüt an der Dresdner Semperoper. «Meine Figur ist die Gegenspielerin von Mephisto», sagte Gedeck der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin die, die sagt, das Leben ist existent und sinnvoll, mit allem, was dazugehört.» Regisseurin Eva-Maria-Höckmayr fügte der Inszenierung des auf Goethes Faust-Dichtungen beruhenden Werkes aus dem 19. Jahrhundert die Rolle hinzu. 

Gretchens Schicksal sei in dieser Oper fokussiert auf nur eine Szene, die Kerkerszene, wo sie dem Tod entgegensieht. «Die anderen vier Akte handeln nur indirekt von der Liebe und von ihr», erzählte Gedeck. Und das göttliche Prinzip werde nur aus dem Off erzählt. Faust mit Mephisto als Spiegelfigur sei ein Getriebener, finde keine Ruhe, könne sich nirgendwo verorten, bleibe bis zuletzt unerlöst. 

Das demgegenüber stehende Prinzip sei «das Schöpferische, das Lebenszugewandte, die Hingabe, die Offenheit, die Empathie», beschrieb Gedeck ihren Part. So nehme sie zwischendurch immer wieder innerlich die Gestalt von Faust oder Mephisto an, spreche manchmal aus deren Seele. «Die Texte sind das, was Faust gerade empfindet oder auf Mephisto zutreffen könnte oder Margarete.» Die von ihr gespielte namenlose Frau rücke das in den Vordergrund, «was in der Oper spürbar, aber nicht unbedingt sichtbar ist». 

Gedeck arbeitet seit Jahren mit Musikern

Die Arbeit im musikalischen Bereich ist Gedeck vertraut, seit Jahren verbindet sie Sprache und Musik in eigenen Projekten wie Konzertlesungen und Stücken mit Orchester. «Das ist eine gute Voraussetzung für die Opernbühne», sagt sie. Anders als beim Schauspiel sei man da an die Musik gebunden, das mochte sie schon immer. «Die Musik gibt Struktur, Rhythmus, Atmosphäre», ohne sie sei man «eher im freien Fall». 

In der Verbindung Text/Musik werde ihr Sprechen musikalisch und die Musik beginne zu sprechen, erzählte sie. «Beides korrespondiert miteinander und agiert auf dem Hintergrund des jeweils anderen.» In Dresden tritt Gedeck «sprecherisch» zwischen den Akten auf, mit originalen Texten aus Faust als eine Art roter Faden - somit kommt Goethe im italienischen Musiktheater zu Wort.

Arbeit unter Musikern und Sängern als Privileg

Die Arbeit an der Oper sei «aufregend und bereichernd», so Gedeck. Es sei ein Privileg, als Schauspielerin unter Musikern und Sängern zu agieren. «Wenn man auf der Bühne eines solchen Opernhauses steht, das haut einen wirklich um.» 

© dpa
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