Die Blitzschäden an Wohnhäusern und Gebäuden sind im vergangenen Jahr auf ihren höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten gestiegen. Die deutschen Versicherer zahlten für 220.000 Blitz- und Überspannungsschäden insgesamt 330 Millionen Euro an ihre Kundinnen und Kunden, 80 Millionen mehr als 2022. Das teilte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mit. Ursache war jedoch weniger eine außerordentlich hohe Zahl an Blitzen als vielmehr der gestiegene Wert der in Wohnhäusern verbauten Technik.
Der durchschnittliche Blitzschaden war demnach mit 1.460 Euro so hoch wie noch nie seit Beginn der GDV-Statistik im Jahr 1988. «Der Grund für den hohen Schadendurchschnitt ist, dass die Gebäude und Häuser technisch immer besser ausgestattet sind», sagte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Insgesamt registrierten die Blitzmesseinrichtungen der VdS Schadenverhütung, einer Tochterfirma der GDV und des - auch in Deutschland tätigen - österreichischen Verbands für Elektrotechnik (OVE) in Deutschland rund 195.000 Blitze. Eine Vergleichszahl zum Vorjahr gibt es nicht, da der Dienstleister gewechselt hat.
In der Vergangenheit hatte Siemens alljährlich einen Blitzatlas publiziert, doch der Münchner Dax-Konzern hat diesen Dienst mittlerweile an den OVE verkauft, der auch die 170 Messstationen übernommen hat. Den im Januar publizierten letzten Siemens-Zahlen zufolge, blitzte es 2023 zwar häufiger als 2022, aber im langjährigen Vergleich nicht ungewöhnlich häufig. Im unruhigen Jahr 2007 hatten die Siemens-Messstellen sogar über eine Million Blitze registriert. Am meisten Blitze gebe es in Deutschland laut GDV im August.