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Wie Kinder weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen

Viele Eltern sehen es kritisch, wenn ihr Nachwuchs häufig Videospiele spielt und am Handy hängt. Was aber tun? Ein System aus Bestrafungen und Belohnungen hilft schon mal nicht.
Jugendlicher beim Schreiben einer SMS
Ein elfjähriger Junge liegt unter der Bettdecke und schreibt auf einem Smartphone eine SMS. Kinder unter 13 Jahren sollten Experten zufolge keinen Zugang zu derartigen Medien haben. © Patrick Pleul/dpa

Eltern kann es schon mit einigen Regeln gelingen, dass ihre Kinder daheim weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen. Das berichtet ein US-Forschungsteam im Fachblatt «Pediatric Research». Für die Studie wurden mehr als Zehntausend Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren sowie deren Eltern in den USA befragt, wie häufig und wobei sie solche Medien nutzen.

Ergebnis: In Familien, in denen die Mitglieder bei den Mahlzeiten auf Bildschirme schauten, nutzten die Kinder im Schnitt mehr Handys, Tablets, Fernseher und Computer. Einen großen Einfluss auf die Bildschirmzeit hatte auch, ob es den Kindern erlaubt war, vor dem Einschlafen ein Gerät im Bett zu nutzen.

In beiden Fällen zeigten die Heranwachsenden auch häufiger problematisches Nutzungsverhalten in sozialen Medien, in Videospielen und am Handy. Bildschirme am Esstisch und im Bett zu verbieten, habe also einen Einfluss. In beiden Fällen nutzten die Kinder Bildschirme jeweils um mehr als eine Stunde weniger.

Was nicht wirkt

Der Hauptautor der Studie, Jason Nagata von der University of California, weist auf einen weiteren wichtigen Punkt hin: Eltern sollten ihre eigene Bildschirmnutzung vor den Kindern einschränken. «Versuchen Sie auch mit gutem Beispiel voranzugehen.» Denn die Daten zeigten: Wenn Eltern vor ihren Kindern häufig Geräte nutzten, verbrächten auch die Kinder mehr Zeit vor den Bildschirmen. Die Kinder ahmten wahrscheinlich ihre Eltern nach.

Zwei bekannte elterliche Maßnahmen funktionierten hingegen laut der Studie nicht: Verbote und Belohnungen. Als Beispiel nannte das Team die Regelung, wer sich gut verhält, bekommt dafür Medienzeit, wer sich schlecht verhält, erhält keine Medienzeit. Wenn Eltern diese Maßnahmen anwandten, nutzten ihre Kinder in der Studie sogar insgesamt über eine längere Zeit Bildschirme.

Zeit am Bildschirm mindert Schlaf

Die Autoren und Autorinnen der Studie betonen, dass eine zu häufige Bildschirmnutzung zu körperlichen und psychischen Problemen, Übergewicht und Schlafschwierigkeiten führen könne. «Die Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen verdrängt die Schlafzeit, die für die Gesundheit und Entwicklung junger Heranwachsender unerlässlich ist», erklärt Nagata. Er rät, Handys, Laptops und andere Geräte zum Beispiel außerhalb des Kinderzimmers aufzubewahren und sie auszuschalten.

Spezifisch mit der Nutzung von sozialen Medien hat sich außerdem ein internationales Forschungsteam rund um den Christian Montag von der Universität Ulm befasst. Es rät: Eltern sollten schon vor dem ersten Gebrauch der Apps mit ihren Kindern Regeln festlegen, wie Youtube, Tiktok, Snapchat, Instagram und andere Medien genutzt werden können. Überhaupt empfehlen die Forschenden, einen eigenen Account in diesen sozialen Medien erst ab 13 Jahren zu erlauben. Diese Ratschläge wurden in einem Konsenspapier in der Fachzeitschrift «Addictive Behaviors» publiziert.

Nach Meinung der Forschenden aus den Sozialwissenschaften, der Psychologie und der Psychiatrie sollten Kinder unter 13 Jahren keinen Zugang zu diesen Medien haben, weil ein dabei wichtiger Gehirnteil sich noch entwickle. Auch gebe es einen Zusammenhang zwischen früher Nutzung und Suchtverhalten. Es sei aber sinnvoll, wenn Kinder zusammen mit ihren Eltern vor dem 13. Lebensjahr die Welt der sozialen Medien erkundeten. Dann sei die Familie besser darauf vorbereitet.

In diesem Papier weisen die Autorinnen und Autoren auch noch einmal auf Studien hin, die den Einfluss von Eltern zeigten: Wenn Eltern selbst zu viel in sozialen Medien unterwegs seien, ebneten sie den Weg dafür, dass die Kinder ihnen nacheiferten und sich ähnliches Verhalten aneigneten.

© dpa
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