Nach einem Vogelgrippe-Fall und der Überprüfung weiterer Proben gibt der Stralsunder Zoo Entwarnung und öffnet ab Mittwoch wieder für Besucher. Seit Sonntag war der Zoo geschlossen, weil bei einem toten Pelikan das hochansteckende Virus nachgewiesen worden war.
Am Montag waren knapp 200 Proben von Tieren genommen worden. Jetzt liegen laut Stadt die Befunde vor: «Alle sind durchweg negativ». Zudem gab es den Angaben zufolge keine weiteren Erkrankungen oder Todesfälle.
Wie genau der auch als Geflügelpest bekannte Erreger übertragen wurde, lasse sich nicht sagen. «Allerdings», erklärte Zoodirektor Christoph Langner, «ist bekannt, dass Wildvögel, wie beispielsweise die Stockente, eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Geflügelpest spielen.»
Zugang zur Teichanlage vorläufig weiterhin gesperrt
Eine Auflage des Veterinäramtes ist laut Stadt, dass der direkte Zugang zur Teichanlage für Besucherinnen und Besucher vorläufig gesperrt bleiben muss. Zudem dürften begehbare Anlagen mit Vögeln nicht betreten werden. Hühner, Enten, Gänse bleiben demnach weiterhin in den Ställen. «Jetzt freuen wir uns ab Mittwoch wieder auf Gäste», wurde Langner zitiert.
Deutschlandweit gibt es immer wieder Nachweise des hochansteckenden Virus-Subtyps H5N1. In Mecklenburg-Vorpommern waren Mitte August Ausbrüche in zwei benachbarten Geflügelhaltungen im Landkreis Rostock bei Enten und Gänsen bekannt geworden. Im September und zuletzt wieder am Montag gab es laut offiziellen Daten zudem Fälle bei Schwänen in Nordwestmecklenburg.
Mittlerweile ganzjährig Nachweise
Lange trat die Vogelgrippe bedingt durch den Vogelzug hierzulande vor allem in der kalten Jahreszeit auf, mittlerweile aber ganzjährig. Sie kann große wirtschaftliche Schäden für Geflügelhalter verursachen: Ist ein Bestand von der hochansteckenden Variante befallen, werden in der Regel alle Tiere dort getötet.
Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefahr für Menschen, sich hierzulande mit Vogelgrippe-Viren zu infizieren, als sehr gering ein. In Deutschland sei bisher kein Fall bekanntgeworden, hieß es, im Ausland allerdings schon. Auf der Welt grassieren unterschiedliche Ausprägungen des Virus.