Mit seinen ersten Worten als Interimstrainer der SpVgg Greuther Fürth beschrieb Leo Haas den aktuellen Zustand seines Vereins ziemlich genau. «Turbulente Zeiten beim Kleeblatt», sagte der 42-Jährige, der sich der Schwere seiner Aufgabe komplett bewusst ist. «Das ist keine leichte Aufgabe, das kann sich ja jeder vorstellen.»
Erst am Dienstag hatten sich die Franken von Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi und Trainer Alexander Zorniger getrennt. Der Verein strebt einen «kompletten sportlichen Neuanfang» an. Diesen soll Haas am besten schon am Samstag (13.00 Uhr/Sky) mit einem Sieg beim FC Schalke 04 einleiten. Bisher hatte der Ex-Profi die U23 des Clubs trainiert.
Wie schnell nun alles ging, daraus machte Haas kein Geheimnis. «Für mich war gerade am Dienstag natürlich sehr viel los», sagte er. «Der Aufsichtsrat hat getagt am Montag, dementsprechend war der Dienstag sehr turbulent für mich.» Nach der Beurlaubung von Zorniger musste Haas direkt übernehmen. Viel Trainingszeit bleibt ihm vor dem Schalke-Spiel also nicht.
Haas war selbst Profi in Fürth
«Es muss nicht alles perfekt sein, was wir jetzt am Samstag sehen, das kann es auch nicht», sagte er. «Aber wir sollten Schritt für Schritt nach vorne kommen.» Wie schwer das angesichts der angespannten Lage sein wird, machte besonders ein Satz von Haas deutlich: «Wir müssen Geduld mitbringen, aber trotzdem muss es auch schnell gehen.»
Diesen Spagat zu bewältigen, das wird nun vorerst bis zum Winter seine Aufgabe sein. Von 2007 bis 2011 hatte er selbst für die Franken gespielt. Vor der Rückkehr zum Kleeblatt arbeitete Haas als Co-Trainer der U18 in der Akademie des FC Red Bull Salzburg.
Dass auch die Schalker kriseln, könnt ihm in seinem ersten Spiel zugutekommen. «Es läuft nicht perfekt auf Schalke, das wissen wir, das sieht man allein schon tabellarisch», sagte Haas. Die Schalker sind 14., Fürth steht mit zwei Punkten mehr auf dem Konto derzeit auf Rang 12. «Ich bin mit großer Zuversicht dabei, dass wir eine gute Leistung bringen auf Schalke.»