Vier Tage nach dem Feuer auf dem havarierten Öltankschiff «Annika» haben Brandermittler, zwei Schiffsingenieurinnen und die Polizei mit der Suche nach der möglichen Brandursache begonnen. Die Expertenteams gingen an Bord, nachdem die Feuerwehr das Schiff freigegeben hat, wie Schiffsingenieurin Margaret Schindler von der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) sagte. An Bord seien auch zwei Brandursachenermittler als externe Gutachter. Die Polizei habe einen anderen Ermittlungsschwerpunkt, der sich auf mögliche Straftaten wie Brandstiftung erstrecke.
Die Ergebnisse zur Brandursache werden in einem Bericht vorgestellt, für den Schindler und eine weitere BSU-Schiffsingenieurin zuständig sind, die beide an Bord gingen. Allerdings werde es vermutlich mehr als ein Jahr dauern, bis der Bericht fertig sei. Es werde untersucht, wo und weshalb der Brand entstanden sei und wie solche Situationen künftig vermieden werden könnten, betonte Schindler.
Havarist liegt seit Samstagmorgen in Rostock
Nach Angaben der Wasserschutzpolizei liegt das Schiff im gesicherten Bereich des Überseehafens in Rostock. Vorsorglich seien Ölsperren um das Küstentankschiff ausgelegt worden. Akute Gefahr, dass Schadstoffe austreten, bestehe nicht. Die Anlegestelle werde regelmäßig überwacht.
Die «Annika» war mit 640 Tonnen Schweröl an Bord auf dem Weg von Rostock nach Travemünde, als am Freitagmorgen rund 4,5 Kilometer vor dem Ostseebad Heiligendamm an Bord Feuer ausbrach. Auf Bildern sei zu sehen gewesen, dass fast das gesamte Achterdeck in Flammen stand, sagte der Sprecher der Bundesstelle.
Die Rauchwolken waren vom Strand aus zu sehen. Nach ersten Löscharbeiten auf See war das 73 Meter lange und 12 Meter breite Schiff am Samstagmorgen von Schleppern in den Rostocker Überseehafen bugsiert worden. Dort wurden den Angaben zufolge dann letzte Flammennester beseitigt.