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So reagieren Autofahrer richtig bei Wild auf der Straße

Im Herbst müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer wieder vermehrt auf ungewollte Begegnungen mit Wildtieren einstellen. Wo sind Unfälle am wahrscheinlichsten und wie vermeidet man sie?
Ein Reh überquert eine Straße
Glück gehabt: In diesem Fall ist noch viel Zeit, rechtzeitig abzubremsen. Doch gerade im Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen wieder stark an. © Arne Dedert/dpa/dpa-tmn

Der Herbst kann eine schöne Jahreszeit sein. Auf der Straße kann es dann aber zuweilen noch gefährlicher werden. Denn wie der Auto Club Europa (ACE) und der Automobil-Club Verkehr (ACV) informieren, steigt nun wieder das Risiko für Wildunfälle.Und diese können schlimmstenfalls nicht nur für die Tiere tödlich enden, zudem werden jährlich mehrere Tausend Menschen dabei verletzt. Denn ein Unfall mit einem Wildtier setzt erhebliche Kräfte frei: Prallt etwa ein Rothirsch bei Tempo 60 auf, hat er die Wucht von fünf Tonnen. Das ist laut ACV vergleichbar mit dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten, 

Also was tun? Wie vermeidet man die Unfälle bestenfalls und reagiert im Unglücksfall richtig?

Tauchen Tiere auf, gilt: sofort, aber den nachfolgenden Verkehr beachtend, das Tempo drosseln - also nicht ohne Not scharf abbremsen. Da die Tiere die jeweilige Geschwindigkeit der Fahrzeuge nicht abschätzen können, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie unvermittelt auf die Straße laufen.

Fernlicht aus und hupen - und mit Nachzüglern rechnen

Steht ein Wildtier bei Dämmerung oder in der Dunkelheit auf der Fahrbahn, sollte ein eventuell angemachtes Fernlicht ausgeschaltet werden, um die Tiere nicht zu blenden. Notfalls bis zum Stillstand abbremsen. Hupen kann Tiere vertreiben - aber immer ist mit Nachzüglern zu rechnen.

Absolut tabu sind riskante Ausweichmanöver. Denn der Zusammenstoß mit anderen Fahrzeugen oder Bäumen kann schlimmstenfalls tödlich enden. Ist ein Unfall mit dem Tier nicht zu vermeiden: so stark wie möglich weiterbremsen und dabei das Lenkrad festhalten.

Gefahr durch Wald und entlang von Wiesen und Feldern

Am größten ist das Risiko auf Streckenabschnitten mit Wald, Wiesen und Feldern. Das gilt speziell für Straßen, die erstmals neu durch Waldgebiete führen. Tiere nutzen am liebsten ihre gewohnten Wege. Am höchsten ist die Gefahr für Begegnungen mit Wildtieren laut ACV in der Zeit zwischen 6 und 8 Uhr sowie 17 und 20 Uhr.

Oft warnen auch Schilder vor Wildwechselgefahr

Doch auch, wenn es kein entsprechendes Schild gibt: Wer einen Hochsitz oder gar reflektierende Wildwarner entlang der Strecke sieht, befährt diese Abschnitte besser mit erhöhter Aufmerksamkeit, gedrosseltem Tempo und bremsbereit.

Generell gilt besonders in den genannten Bereichen: Tempo runter, bremsbereit bleiben und die Straßenränder im Blick behalten. Speziell bei schlechter Sicht etwa bei Regen oder Nebel ist nochmals erhöhte Vorsicht angesagt. So können tiefstehende Sonne, Nebel oder Regen zu längeren Reaktionszeiten führen. Und: Nasse und durch Laub rutschige Straßen verlängern den Bremsweg.

Nach einem Unfall mit Wild sind folgende Punkte wichtig:

  • Ruhe bewahren und besonnen agieren: Warnblinker anmachen, Warnweste anziehen und die Unfallstelle mit Warndreieck sichern.
     
  • Hilfe leisten: Wurden Menschen verletzt? Dann Erste Hilfe leisten und den Notruf 112 alarmieren.
     
  • Tiere nicht anfassen: Tote Tiere nicht ohne Handschuhe anfassen und auch zu noch lebenden Abstand halten, sie könnten etwa ausschlagen.
     
  • Polizei verständigen: Diese kann den verantwortlichen Jäger benachrichtigen. Der kümmert sich darum, das Wild zu bergen oder hält nach verletzten und geflüchteten Tieren Ausschau. Auf diesem Weg auch unbedingt nach einer Wildunfallbescheinigung für die Versicherung fragen. Typische Wildschäden bezahlt in der Regel eine eventuell abgeschlossene Kaskoversicherung.
     
  • Kein Tier mitnehmen: Der ACE rät, Wildtiere niemals mitzunehmen - auch nicht aus gut gemeinter Barmherzigkeit, um etwa einen Tierarzt aufzusuchen. Denn ansonsten droht eine Strafverfolgung wegen Jagdwilderei.
© dpa
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