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Zeitumstellung: Die Gefahr für Wildunfälle steigt

Im Herbst steigt stets die Gefahr für Wildunfälle. Besonders die Wochen nach der Zeitumstellung sind besonders gefährlich, weil Teile des Berufsverkehrs in die Dämmerung oder Dunkelheit fallen.
Reh im Sonnenuntergang
Idylle im Herbst? Gewiss, aber treffen Wildtier und Auto im Straßenverkehr zusammen, kann es schnell brenzlig werden. © Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

Achtung Wildwechsel! Die Gefahr dafür steigt im Herbst generell. Ganz besonders gefährlich können die Tage und Wochen nach der Zeitumstellung in der Nacht auf Sonntag, den 27. Oktober werden. Damit fallen Teile des Berufsverkehrs in die Dämmerung.  

Wildtiere wie Reh, Wildschwein oder Hirsch, sind dämmerungsaktiv. Speziell zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr steigt daher laut ADAC Hessen-Thüringen das Risiko für einen Zusammenstoß. Abends beginnt gegen 17.00 Uhr die Dämmerungsphase und fällt damit ebenfalls in die Hauptberufsverkehrzeit.

Generell suchen nun viele Wildtiere intensiv nach Nahrung, um sich auf den Winter vorzubereiten. Um die Futterplätze zu erreichen, müssen sie häufig Straßen queren. Hinzu kommt laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) als Unfallrisiko die Paarungszeit von Wildschwein und Damhirsch. Im Oktober und November seien sie besonders aktiv.

Besonders wahrscheinlich sind Wildwechsel auf Straßen, die durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kante führen. Entsprechende Schilder weisen auf besonders gefährdete Bereiche hin.

Fuß vom Gas und im schlimmsten Fall: nicht ausweichen

Für mehr Reaktionszeit bei spontaner Wildbegegnung gilt also: immer mit angepasster Geschwindigkeit vorausschauend fahren und ausreichend Abstand zu Vorausfahrenden zu halten. 

Ein Beispiel: Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg bereits um etwa 25 Meter, so der DJV. Und eine Kollision kann durchaus heikel werden: Große Säugetiere können erhebliche Schäden anrichten. So wirke bei einem Zusammenstoß bei Tempo 60 ein Wildschwein mit der Wucht von dreieinhalb Tonnen.

Steht ein Tier am Straßenrand, raten die Experten: Kontrolliert bremsen, die Scheinwerfer abblenden und hupen. Die Augen der Wildtiere seien deutlich lichtempfindlicher als die von Menschen. Das Fernlicht blendet und macht sie orientierungslos. Das Hupen helfe Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. 

Und da ein Tier meist nicht allein kommt: Auf Nachzügler achten, wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht – das gilt laut DJV jetzt besonders für Reh, Hirsch oder Wildschwein.

Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden: Nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und voll bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichen dagegen steigert das Unfallrisiko - vor allem, wenn es am Baum oder im Gegenverkehr endet.

Nach einem Unfall sind die nächsten Schritte:

  • Unfallstelle sichern - Warnblinker anschalten, Warnweste anlegen, Warndreieck aufstellen.
  • Tote Tiere sollte man nicht anfassen, Abstand zu noch lebenden halten: Schwer verletzte Tiere erleiden Todesangst, das bedeutet laut DJV auch Verletzungsgefahr für Menschen.
  • Angefahrenes Wild nicht vom Unfallort entfernen, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei.
  • Wildunfall unverzüglich der Polizei (110) melden, speziell dann, wenn das möglicherweise verletzte Tier nach dem Aufprall flüchtete. Die Polizei informiert den zuständigen Jäger, der das Tier suchen und erlegen kann.
  • Für die Versicherung eine Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen. Das machen Polizei oder Jagdpächter. Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel.
© dpa
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