Bundeskanzler Olaf Scholz sieht noch einen harten Kampf gegen Extremisten und Populisten auf Deutschland zukommen. «Nicht nur in Ostdeutschland erleben wir Landtagswahlen, bei denen sich manchmal bis zu einem Drittel der Wählerinnen und Wähler gerade für eine autoritäre und nationalradikale Politik entscheidet», sagte der SPD-Politiker beim Festakt zur Deutschen Einheit in Schwerin. Für Populisten, die die freiheitliche Demokratie bekämpften. Das sei verhängnisvoll und schade dem gesamten Land, der Wirtschaft und dem Ansehen in der Welt. «Es wird noch viel harte Arbeit nötig sein, um diese Entwicklung zurückzudrehen», mahnte der Kanzler.
Gleichzeitig betonte er jedoch, die ganz große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger überall in Deutschland stehe fest auf dem Boden der freiheitlichen Ordnung. «Das sind die Vernünftigen und die Anständigen. Das sind die, die nicht nur motzen, sondern anpacken für unser Land.» Diese Mitte sei viel größer als die Radikalen an den Rändern. «Auch das vereint uns heute an diesem Tag der Deutschen Einheit.» Gerade deshalb sei ihm wichtig, klar zu sagen: «Wir sollten niemals vergessen und kleinreden, was im Osten seit 1990 geleistet, was hier aufgebaut wurde – und wie weit wir gemeinsam vorangekommen sind in Deutschland insgesamt.»