Einige hundert Demonstrationsteilnehmer unter anderem in Essen und Bonn haben den Gedenktag ein Jahr nach dem Hamas-Massaker an Israelis für propalästinensische Botschaften genutzt.
So beteiligten sich laut Polizei etwa 120 Menschen an einer Kundgebung mit dem Thema «Free Palestine» durch die Innenstadt von Bonn. Die Veranstaltungen seien zunächst weitgehend störungsfrei verlaufen. Es seien allerdings vereinzelte Ermittlungsverfahren wegen verbotener Symbole mit Hamas-Bezug sowie verbotene Schriftzüge eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher. Bei einer anschließenden Kundgebung unter der Überschrift «Ein Jahr Genozid in Gaza» ging die Polizei von etwa 70 Teilnehmern aus.
In Essen schlossen sich im Stadtteil Altenessen etwa nach vorläufiger Schätzung der Polizei zwischen 150 und 200 Menschen einem Demozug nach dem Motto «Gegen die wiederholte Aggression Israels» an. Einige Teilnehmer trugen palästinensische Fahnen oder solche der linksextremistischen MLPD.
Es seien zum Start der bis in den späten Abend hinein geplanten Versammlung bisher keine größeren Vorkommnisse registriert worden, so die Polizei. Allerdings prüfe man einige Plakate auf strafrechtliche Relevanz. In der Innenstadt hatten sich zuvor ersten Angaben der Polizei zufolge etwa 150 Menschen unter dem Motto «Entwicklung im Nahen Osten» mit der Forderung «Waffenstillstand sofort» versammelt.
Deutlich mehr Menschen waren dem Aufruf des Netzwerks zur Bekämpfung des Antisemitismus in Dortmund gefolgt. Eine Versammlung mit 450 Personen unter der Überschrift «Gegen Antisemitismus und Terror - bring them home now» verlief nach Angaben der Polizei ruhig. Es habe keine Gegendemonstranten gegeben.
Vor einem Jahr hatten Hamas-Terroristen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche.