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Nur wenig Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt in Thüringen

Es werden wieder etwas mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen - aber viele Lehrstellen im Freistaat bleiben unbesetzt.
Auszubildende
Im aktuellen Lehrjahr sind nach wie vor viele Stellen unbesetzt (Archivfoto). © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Der Trend auf Thüringens Ausbildungsmarkt ist etwas positiver als in der Vergangenheit - noch bleiben aber viele Lehrstellen unbesetzt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes begannen im vergangenen Jahr 10.242 Menschen eine Ausbildung im Freistaat. Das waren 214 oder 2,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Vor allem in den Bereichen Industrie- und Handel, Landwirtschaft sowie im Handwerk gab es einen leichten Zuwachs bei den Azubis, der sich nach Angaben der Kammern in diesem Jahr fortsetzte. Insgesamt befanden sich 2023 rund 26.000 Menschen in einer Ausbildung, die in der Regel über drei Jahre geht. 

Tausende Lehrstellen unbesetzt

Für das aktuelle, im September begonnene Ausbildungsjahr wiederum hatten sich allein bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in Thüringen laut Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur von Oktober 2023 bis August 2024 mehr als 7.400 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle gemeldet. 1.100 von ihnen hatten im August weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden - gleichzeitig waren 3.800 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Die meisten neuen Ausbildungsverträge 2023 wurden laut Landesamt im Bereich Kraftfahrzeugmechatroniker (633 Verträge) und Verkäufer oder Verkäuferin (508 Verträge) abgeschlossen. Nicht berücksichtigt sind dabei Gesundheits- und Pflegeberufe, die an Berufsfachschulen ausgebildet werden. Nach Einschätzung der Regionaldirektion decken sich die Berufswünsche der Jugendlichen nicht immer mit dem Angebot an Ausbildungsstellen. Angebot und Nachfrage kämen oft nicht zueinander. 

Praktika für Schüler im Handwerk 

942 junge Leute mit einem ausländischen Pass begannen eine Ausbildung - fast zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Größten Anteil hatten Vietnamesen mit 269 Verträgen gefolgt von Marokkanern und Syrern. 

Mit einer Reihe von Initiativen versuchen Land und Wirtschaft den Zugang zur Berufsausbildung zu verbessern. So wurde der Fördertopf des Landes für Schüler-Praktika im Handwerk mehrfach aufgefüllt. Damit wurden Prämienzahlungen an Schüler für Berufspraktika in den Sommer- und Herbstferien im Handwerk möglich.  Laut Wirtschaftsministerium standen für die Praktikumsprämie - in der Regel 120 Euro pro Woche - insgesamt 105.000 Euro zur Verfügung. Damit konnten bis zu 875 Praktikumswochen gefördert werden.

© dpa
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