Ein tonnenschwerer Lastwagen ist in der Nacht nahe Marburg in einer engen Ortsmitte steckengeblieben. Die Bergung habe über acht Stunden lang gedauert, sagte eine Polizeisprecherin. Weder der 25 Jahre alte Fahrer noch die Bewohner wurden verletzt. Die Höhe des Schadens war zunächst nicht bekannt.
Der Fahrer hatte seinen mit Lebensmitteln beladenen 16-Tonner etwa um 1.30 Uhr in einer sogenannten Y-Kurve im engen Ortskern des 1.500-Einwohner-Ortes Cölbe-Bürgeln im Landkreis Marburg-Biedenkopf zwischen den Häusern verkeilt, dabei wurde eines der Gebäude etwas beschädigt. Er rief selbst die Polizei.
Da es nicht ausreichend Straßenbeleuchtung in dem Ort gibt, wurde der Polizei zufolge mit den Bergungsarbeiten bis zum Tagesanbruch gewartet. Mit Hilfe eines Abschleppdienstes wurde der Lkw in Millimeterarbeit so rangiert, dass er befreit werden konnte. Er hatte laut Polizeiangaben eine Achse gebrochen und wurde in Begleitung eines Streifenwagens langsam in eine Werkstatt gefahren.
Hinweisschilder missachtet
Der Lkw-Fahrer gab an, auf dem Weg von Göttingen nach Mannheim gewesen zu sein. Das Navigationsgerät habe ihn in die enge Straße geleitet. Durch den Ort dürfen nur maximal 7,5-Tonner fahren, und das auch nur, wenn mit ihnen etwas angeliefert werden soll. «Es ist nicht das erste Mal, dass dort ein Lkw steht», berichtete der Bürgermeister Jens Ried. Deswegen seien schon vor einiger Zeit alle Ortseingänge mit entsprechenden Hinweisschildern auf die maximal zulässige Lkw-Größe versehen worden.
Immer wieder geraten Fahrer in Schwierigkeiten, weil sie sich nur auf ihr Navi verlassen. So fuhr etwa vor zwei Jahren ein fehlgeleiteter Hesse mit seinem Auto auf eine Freilichtbühne an der Mecklenburgischen Seenplatte, eigentlich wollte er zu seinem Hotel. Ebenfalls im Sommer 2022 schickte das Navi einen Mann im Kreis Neuwied auf einen teils unzugänglichen Pfad, das Auto landete schließlich in der Böschung eines Waldwegs.