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Krankenkasse: Grippe-Impfquote auf Tiefststand

Noch nie haben sich in den vergangenen zehn Jahren so wenige AOK-Versicherte gegen Grippe impfen lassen wie 2023. Vor allem ältere Menschen sollten das aber aus Sicht von Experten tun.
Grippeschutzimpfung
Menschen über 60 Jahren rät die Ständige Impfkommission zu einer Grippeschutzimpfung. (Archivfoto) © Robert Michael/dpa

In Baden-Württemberg ist die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung der Krankenkasse AOK zufolge auf einem Tiefststand angelangt. Im vergangenen Jahr ließen sich der Krankenkasse zufolge nur 10,5 Prozent ihrer Versicherten im Südwesten gegen Influenza impfen - so wenig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Im Jahr 2013 lag die Impfquote den Angaben zufolge bei 13,2 Prozent. Ihren Höchststand erreichte sie während der Coronapandemie. So ließen sich laut AOK im Jahr 2020 15,3 Prozent der Versicherten gegen die Grippe impfen. 

Die Kasse hat im Südwesten nach eigenen Angaben rund 4,6 Millionen Versicherte - laut AOK sind das rund 46 Prozent aller gesetzlich versicherten Menschen in Baden-Württemberg.

Bei den Versicherten über 60 Jahren sind zwar deutlich mehr Menschen gegen Grippe geimpft - auch in dieser Gruppe ist die Impfquote aber auf einem Tiefststand: 30,1 Prozent der Über-60-Jährigen AOK-Versicherten ließen sich der Kasse zufolge im vergangenen Jahr impfen. 2020 waren es fast 40 Prozent gewesen. Für diese Altersgruppe empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Schutzimpfung. 

Ärztin: Grippeimpfung für Ältere unerlässlich

Auch die AOK rät dringend zur Impfung. «Bei jungen, gesunden Menschen sorgen die Abwehrkräfte des Körpers dafür, dass Viren und Bakterien weitestgehend in Schach gehalten werden. Doch mit zunehmendem Alter und bei chronischen Erkrankungen lassen diese Abwehrkräfte nach: Infektionskrankheiten wie die Grippe können jetzt gefährliche Folgen nach sich ziehen», erklärte Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Dazu gehörten Lungenentzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine Grippe könne zudem Asthmaanfälle verursachen. «Für ältere und chronisch kranke Menschen ist die Grippeschutzimpfung deshalb unerlässlich.»

Der Ärztin zufolge wird die Influenza durch Grippeviren ausgelöst und beginnt, anders als eine normale Erkältung, meist plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Husten, Kopf- und Halsschmerzen. Neben einer Impfung erhöhe auch das richtige Verhalten den Schutz vor Infektionen. «Gründliches und häufiges Händewaschen zählt hier unbedingt dazu. Husten und niesen sollten Sie stets in den Ärmel, am besten in die Armbeuge. Auf das Umarmen und Händeschütteln sollte möglichst verzichtet werden», erklärte Hawighorst-Knapstein. Zudem solle regelmäßig gelüftet werden. 

© dpa
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