Der 1. FC Magdeburg hat am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga seine erste Saisonniederlage kassiert. Beim Hamburger SV verloren die Blau-Weißen nach zuletzt vier Auswärtssiegen mit 1:3 (0:3). Ransford Königsdörffer (5.), Noah Katterbach (42.) und Davie Selke (45.) trafen für den HSV. Nachdem Hamburgs Sebastian Schonlau nach einer Notbremse glatt Rot sah (57.), verkürzte Martijn Kaars per Foulstrafstoß (63.). In der Tabelle rutscht der FCM mit der gleichzeitig ersten Auswärtsniederlage auf Rang vier ab.
«Wir haben und die erste Halbzeit ganz anders vorgestellt, beim Zugriff, bei der Verteidigung und beim Ballbesitz. Das haben wir nicht gut gemacht, die Tore fallen viel zu einfach. Dadurch war das Spiel schon entscheiden», sagte Magdeburgs Daniel Heber.
Im ersten Spiel ohne Außenverteidiger Lubambo Musonda (Sehnenriss) stellte FCM-Trainer Christian Titz Daniel Heber auf die Außenverteidigerposition. Baris Atik feierte sein Startelf-Comeback, Livan Burcu nahm zunächst auf der Bank Platz. Eine Abtastphase gönnten sich die Teams nicht, stattdessen ging der HSV mit dem ersten Angriff in Führung. Ging die erste Flanke von rechts noch am Kasten vorbei, fand der zweite Versuch von links Königsdörffer, der frei einnickte.
Magdeburg übernahm die Spielkontrolle - auch weil der HSV sich mit der Führung im Rücken etwas fallen ließ. Gefährliches entstand aus der optischen Überlegenheit selten, stattdessen blieb Hamburg mit direktem Umschaltspiel weiter gefährlich. Jean-Luc Dompé (16.) und Königsdörffer (22.) verpassten weitere Treffer. Magdeburg verlor immer wieder den Ball in gefährlicher Feldposition, entwickelte so kaum Torgefahr und sah sich häufig HSV-Kontern ausgesetzt. Die blieben zwar ohne Erfolg, doch einen Stellungsfehler von Tobias Müller nutzte Katterbach, um zu erhöhen - und noch vor der Pause traf Hamburg zum dritten Mal, nachdem Müller Selke nach einer Ecke einfach laufen ließ.
Hypothek aus der ersten Halbzeit zu groß
Ein Dreifachwechsel zur Pause sollte Besserung bringen, doch nach Fehlpass von Jean Hugonet hatte Magdeburg Glück, dass Selke nicht das 0:4 erzielte. Nach 57 Minuten gab es einen Hoffnungsschimmer für den FCM. Schonlau verlor den Ball gegen Kaars und riss den Magdeburger als letzter Mann um, nach VAR-Eingriff sah der Hamburger glatt Rot. Als Kaars einen am eingewechselten Burcu verursachten Foulelfmeter verwandelte, roch es wieder nach Dramatik. Doch auch wenn der FCM die Hamburger im Strafraum einschnürte, kam Magdeburg nicht zu Abschlüssen - es fehlte ein klassischer Zielspieler. Die beste Gelegenheit vergab Philipp Hercher (82.) aus Nahdistanz.