China will in etwa vier Jahren eine Weltraummission starten, um Proben vom Mars zurück auf die Erde zu bringen. Das ist bisher noch keinem Land oder Unternehmen gelungen. Bisher wurde Marsgestein auf dem roten Planeten untersucht und Daten davon zur Erde geschickt.
«Weil der Mars viel weiter entfernt liegt als der Mond, werden wegen der begrenzten Transportkapazitäten unserer derzeitigen Raketen zwei Starts benötigt, um die Proben-Rückkehr-Mission durchzuführen», sagte einer der Planer des Vorhabens, Liu Jizhong, der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua bei einer Konferenz im ostchinesischen Hefei. Zwei Trägerraketen vom Typ «Langer Marsch 5» kämen zum Einsatz.
China hatte bereits 2020 mit der Marsmission «Tianwen-1» einen Rover auf den Nachbarplaneten der Erde geschickt. Diesmal wollen die chinesischen Wissenschaftler nach Leben auf dem roten Planeten suchen und dafür Proben auf der Oberfläche, in der Luft und durch Tiefbohrungen entnehmen. «Tianwen-3» besteht laut Chinas Nationaler Raumfahrtbehörde aus Modulen zur Landung auf dem Mars, dem Aufstieg von dort, einer Raumsonde im Orbit und einem Rückkehrmodul.
Hochkomplexer Ablauf
Liu rechnete mit einer sehr schweren und herausfordernden Mission. Die Ingenieure müssten es schaffen, die Proben zu sammeln, mit einer Rakete vom Mars abzuheben und im Orbit des Planeten mit dem Rückkehrmodul zu verbinden - alles, ohne dabei den Planeten zu kontaminieren.
Wo genau auf dem Mars die Sonde landen soll, ist noch nicht bekannt. Starten soll die Mission vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan. Als Abflugdatum wurde ungefähr das Jahr 2028 angegeben.
Gelingt die Mission, wäre das ein großer Raumfahrt-Erfolg. Auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat seit langer Zeit entsprechende Pläne. Der Mars-Rover «Perseverance» (Durchhaltevermögen) hatte sogar schon Gestein für einen Transport gesammelt. Doch im April dieses Jahres gab Nasa bekannt, die Pläne wegen zu hoher Kosten erst einmal nicht weiter zu verfolgen. Es würden frische Ideen gesucht.