Der geplante, dann abgesagte und nun doch noch anstehende Staatsbesuch von US-Präsident Joe Biden hält die Berliner Polizei und die Verkehrsplanung in der Hauptstadt weiter auf Trab. Der etwas überraschende Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am vergangenen Freitag trug auch nicht zur Beruhigung bei.
Die Verkehrsinformationszentrale warnt wegen des Besuchs von Biden von Donnerstagabend bis Freitag dieser Woche zum dritten Mal in kurzer Zeit vor «massiven Verkehrseinschränkungen» - besonders während Anreise und Abreise des Präsidenten.
Biden gehört zu den Politikern, die weltweit die höchste Sicherheitsstufe haben. Die deutsche Polizei und der amerikanische Geheimdienst Secret Service nehmen bei ihren Maßnahmen wenig Rücksicht auf Autofahrer oder Züge und S-Bahnen.
Am Donnerstagabend und am Freitag ist laut Verkehrsinformationszentrale mit erheblichen Verkehrseinschränkungen und Sperrungen im Bereich Brandenburger Tor, Schloss Bellevue und dem Regierungsviertel zu rechnen. Verkehrsteilnehmer sollten die genannten Bereiche meiden und möglichst weiträumig umfahren, hieß es. Große Einschränkungen gibt es auch im gesamten S-Bahn-Netz, viele S-Bahnen werden zeitweise nicht oder seltener fahren.
Auch bei den Regionalzügen und Fernzügen gibt es Änderungen, weil die Zugstrecken am Schloss Bellevue entlang verlaufen, wo Biden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen wird. Betroffen sind auch U-Bahnen und Busse. Genaue Informationen veröffentlicht die Polizei wegen der Gefährdungsstufe erst am Donnerstag - oder eventuell auch gar nicht.
Die Berliner Polizei, die Bundespolizei und unterstützende Kräfte aus anderen Bundesländern werden voraussichtlich ab Donnerstag Straßen sperren. Vieles wird abhängig sein vom Ort der Übernachtung Bidens. Bei früheren Besuchen von US-Präsidenten wurde etwa das Hotel Adlon am Brandenburger Tor abgesperrt und umfassend gesichert.
Es folgt dann das gleiche Szenario wie schon am vergangenen Freitag beim Besuchs Selenskys: Es postieren sich Scharfschützen der Polizei auf Gebäuden, die Wasserschutzpolizei auf der Spree, außerdem gibt es Hundestaffeln, Sprengstoffsuche, einen gesperrten Luftraum, eine Drohnenabwehr und Ausweiskontrollen.
Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte die Belastung der Polizisten, weil der nächste Großeinsatz bevorstehe. Zugleich versicherte sie, die Polizei werde das professionell und ohne Aufregung über die Bühne bringen.