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Bahnhof Göttingen wird wegen Bombenentschärfung gesperrt

Seit Jahren werden in der Göttinger Weststadt bei Untersuchungen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Das hat nun wieder Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
Blindgängerverdacht in Göttingen
In Göttingen werden regelmäßig Blindgänger entdeckt. (Archivfoto) © Swen Pförtner/dpa

Für Menschen in Göttingen dürfte es inzwischen fast Routine sein: Abermals müssen Tausende Menschen ihre Wohnungen wegen geplanter Bombenentschärfungen verlassen. Doch nicht nur für Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet das am kommenden Samstag Einschränkungen. Auch Reisende sind betroffen - etwa von der Sperrung des Bahnhofes an der ICE-Strecke zwischen Kassel und Hannover.

Von Samstagmorgen um 6.00 Uhr an darf niemand mehr im Evakuierungsgebiet sein. Verstöße dagegen können mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Für Anwohnerinnen und Anwohner werden Notunterkünfte und Shuttlebus-Linien zum Verlassen des Gebietes eingerichtet.

Ausfälle und Umleitungen bei Zügen und Bussen

Fernverkehrszüge zwischen Hannover und Kassel fahren Göttingen nicht an und werden teilweise umgeleitet, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Nicht umgeleitete Züge fahren aus nördlicher Richtung bis Nörten-Hardenberg, aus südlicher Richtung bis Kassel. Die Lücke schließen Ersatzbusse mit Zwischenhalt in Göttingen. Das gilt ebenso für Regionalzüge. Je nach Linie enden die Verbindungen in Northeim, Adelebsen, Eichenberg und Heilbad Heiligenstadt. In Göttingen halten die Ersatzbusse jeweils an der Haltestelle Albaniplatz.

Auch im Nahverkehr innerhalb der Stadt und Region kommt es zu Einschränkungen. Wie bereits bei vorherigen Evakuierungen werden Busse entweder weiträumig umgeleitet oder fahren nur auf einem Teil ihrer eigentlichen Strecke.

Immer wieder Entschärfungen

Seit einigen Jahren werden in der Göttinger Weststadt Bodenuntersuchungen vorgenommen, um nach Blindgängern zu suchen. Diese sogenannten Sondierungsarbeiten finden auf Grundlage von ausgewerteten Luftbildern aus dem Zweiten Weltkrieg statt. Mit Bohrungen und spezieller Messtechnik werden die Verdachtspunkte genauer untersucht. Am Samstag sollen Bombenexperten nun drei Orte, an denen sich der Verdacht auf Blindgänger erhärtet hatte, genauer untersuchen. Falls notwendig, sollen die Bomben entschärft oder kontrolliert gesprengt werden.

Die vermuteten Bomben liegen nahe der S-Arena unweit des Bahnhofes in der Weststadt. Die Halle ist die Heimspielstätte des Basketball-Bundesligisten BG Göttingen. Bereits seit Monaten bereitet sich die Stadt auf die genaue Untersuchung vor. So wurden der Grundwasserspiegel abgesenkt und die Verdachtspunkte mit Container-Türmen abgeschirmt, die mit Wasser gefüllt sind. Mit dem sogenannten Göttinger Modell der Container-Türme sollen für den Fall einer kontrollierten Sprengung umliegende Gebäude geschützt werden.

© dpa
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