Die Bauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 kommen auch außerhalb der Stuttgarter Innenstadt voran. Am Flughafen ist der Rohbau des neuen Fernbahnhofs abgeschlossen. Bei einer Feier zum Richtfest nannte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Bahnhof einen «bedeutenden Schlussstein» für die Verkehrsdrehscheibe am Flughafen. Dort würden künftig Flugzeug, Bus, Auto, Stadtbahn, S-Bahn und Fernverkehr vernetzt wie sonst nirgendwo.
An der Station am Flughafen sollen künftig sowohl Fernzüge als auch Regionalzüge halten. Der Bahnhof ist direkt an die Neubaustrecke von Stuttgart-Ulm angebunden und soll nach aktuellem Zeitplan gemeinsam mit dem Tiefbahnhof in der Stuttgarter Innenstadt Ende 2026 in Betrieb gehen. Durch den Fildertunnel sollen Züge den Flughafen vom Hauptbahnhof aus nach Bahn-Angaben künftig in sechs Minuten erreichen. Bislang sind es knapp 30 Minuten.
Mit der geplanten Inbetriebnahme Ende 2026 sind die Bauarbeiten in dem Bereich allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Dann soll direkt mit den Arbeiten für den Pfaffensteigtunnel begonnen werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stuttgart 21-Projektgesellschaft, Olaf Drescher. In Betrieb gehen soll der Tunnel dann nach derzeitigem Zeitplan im Jahr 2032. Er soll von Böblingen die Züge der Gäubahn über den Flughafen direkt an die neue Zulaufstrecke zum Tiefbahnhof in Stuttgart bringen.
Das umstrittene Projekt Stuttgart 21 steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart, nicht nur für den Umbau des Hauptbahnhofs der Landeshauptstadt. Gebaut werden neue Bahnhöfe, Dutzende Kilometer Schienenwege und Tunnelröhren, Durchlässe sowie Brücken. Stuttgart 21 soll dazu beitragen, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits eröffneten Strecke Wendlingen-Ulm ein.