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US-Präsidentin: Darf Kamala Harris überhaupt kandidieren?

Eine Schwarze im US-Präsidentenamt? Das will mancher vermeiden. In sozialen Medien wird behauptet, Kamala Harris dürfe wegen der Herkunft ihrer Eltern nicht kandidieren. Warum das Quatsch ist.
Kamala Harris
Kamala Harris würde gerne die erste Präsidentin der USA werden. © Shawn Thew/Pool EPA/AP/dpa

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen gilt sie als Hoffnung der Demokraten: Kamala Harris würde gern die erste US-Präsidentin werden. Das stößt in sozialen Netzwerken auf Gegenwind. Dabei soll angeblich die Herkunft ihrer Eltern eine Kandidatur verhindern.

Behauptung

Weil ihre Eltern in die USA eingewandert sind, darf Kamala Harris nicht als US-Präsidentin kandidieren.

Bewertung

Falsch.

Fakten

Die Herkunft der Eltern spielt für das Amt des US-Präsidenten keine Rolle. Die Verfassung schreibt nur drei Anforderungen vor: Anwärter müssen gebürtige US-Bürger sein, mindestens 35 Jahre alt sein und seit mindestens 14 Jahren in den USA leben.

US-Vizepräsidentin Harris erfüllt diese drei Kriterien: Sie wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Der 14. Zusatzartikel zur US-Verfassung gewährt die Staatsbürgerschaft allen Menschen, die in den Vereinigten Staaten geboren worden sind.

Nach dem Studium wurde Harris die erste schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in Kalifornien. Neben einem Haus in Los Angeles und einer Wohnung in San Francisco soll sie sich Medienberichten zufolge 2017, als sie in den US-Senat einzog, zusätzlich ein Apartment in der Hauptstadt Washington gekauft haben.

Harris ist die erste Frau und die erste Schwarze im US-Vizepräsidentenamt. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin, kam aus Indien und lernte Harris' Vater in den 1960er Jahren in den USA kennen.

Trump wetterte vor vier Jahren gegen Harris' Herkunft

Die Behauptung, Harris dürfe nicht als US-Präsidentin kandidieren, kursiert schon länger. Der ehemalige US-Präsident und Donald Trump erklärte im Jahr 2020 diesbezüglich, er müsse erst prüfen, ob Harris für das Amt des Vizepräsidenten geeignet sei.

Auch davor gab es bei Barack Obama Bestrebungen, den damaligen US-Präsidenten in Misskredit zu bringen. Die Behauptung, er sei nicht in den Vereinigten Staaten geboren und damit gar nicht rechtmäßig wählbar gewesen, war haltlos. Obama erblickte in Honululu (Hawaii), also auf US-amerikanischem Staatsgebiet, das Licht der Welt.

© dpa
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