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Ärger über Europa: Moskau benennt Platz um

Mehr als 20 Jahre lang gab es im Herzen von Moskau einen Europaplatz mit einem Fahnenmonument. Nun hat ihn die russische Hauptstadt umbenannt, die Flaggen sind weg. Der Grund liegt auf der Hand.
Verkehr in Moskau
Lange gab es in Moskau einen Europaplatz, den die Behörden nun wohl auch aus Ärger über die EU in Platz Eurasiens umbenannt haben. (Archivbld) © Ulf Mauder/dpa

Im Zuge einer wachsenden Konfrontation mit der Europäischen Union hat die russische Hauptstadt Moskau nun keinen Europaplatz mehr. Bürgermeister Sergej Sobjanin benannte den Platz am Kiewer Bahnhof in der Innenstadt per Verordnung um – in Platz Eurasiens. Das bezeichnet die Weltregion, zu der auch die asiatischen Regionen Russlands, China und asiatische Staaten gehören. Ein Grund wurde nicht genannt. Allerdings gilt das als Zeichen der russischen Abwendung von Europa als Folge des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine und der immer stärkeren Ausrichtung auf den asiatischen Raum. 

Moskau wirft der Europäischen Union eine zunehmend aggressive und russlandfeindliche Politik vor, wie auch die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa vor Journalisten am Mittwoch erneut betonte. Der Europa-Platz war vor mehr als 20 Jahren als russisch-belgisches Projekt eröffnet worden und sollte seither ein Symbol für die «Einheit der europäischen Staaten» sein. An einem großen Fahnenmonument mit Masten wehten lange die Flaggen der europäischen Staaten, sie waren bereits im vorigen Jahr eingezogen worden.

Die Spannungen zwischen der EU und Russland haben sich im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch einmal zusätzlich verschärft. Sacharowa warf insbesondere EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, sie führe im Auftrag der Vereinigten Staaten einen gegen Russland gerichteten Kurs. Von der Leyen galt schon in ihrer Zeit als Bundesverteidigungsministerin als Reizfigur für den Machtapparat in Moskau, als sie meinte, der Westen müsse mit Russland aus einer Position der Stärke sprechen.

© dpa
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