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Geld anlegen in der Schweiz: Lohnt sich das eigentlich noch?

Exklusiv, und vor allem diskret und sicher: Lange Zeit waren Schweizer Banken für Anlegerinnen und Anleger nicht zuletzt aus Deutschland attraktiv. Und heute?
Eine Schweizerflagge in den Bergen
Die Schweiz gehört noch immer zu den Top-Finanzplätzen weltweit. © Andrea Warnecke/dpa-tmn

Ein Konto oder ein Depot in der Schweiz führen, obgleich man dort nicht seinen Wohnsitz hat: Einige Menschen, die in Deutschland leben, haben das. Andere denken vielleicht darüber nach, Geld in der Alpenrepublik anzulegen. Was spricht dafür, was dagegen - wir klären die wichtigsten Fragen.

Können Deutsche eigentlich ohne Weiteres Geld in der Schweiz anlegen?

«Nur noch wenige Schweizer Banken bieten Konten und Depots für Ausländer an», sagt Christian Lange, Vorstand der VZ VermögensZentrum Bank. Wer also daran interessiert ist, Geld in der Schweiz anzulegen, muss die einzelnen Institute kontaktieren.

Ein grundsätzlicher Anspruch auf Eröffnung eines Bankkontos besteht jedoch nicht, wie Monika Dunant von der Schweizerischen Bankiervereinigung (Swiss Banking) in Basel erklärt.

Gibt es eine Mindesteinlage?

«Je nach Institut gelten für Deutsche sowie Personen aus anderen Ländern unterschiedliche Bedingungen für die Eröffnung einer Bankbeziehung in der Schweiz», so Dunant. Das betrifft auch die Mindesteinlage. In aller Regel geht es laut Christian Lange um sechs- bis siebenstellige Beträge, auf niedrigere Beträge von Anlegerinnen und Anlegern ließen sich Schweizer Banken zumeist nicht ein.

Bevor es zu einer Konto- oder Depoteröffnung in der Schweiz kommt, müssen Kundinnen und Kunden aus Deutschland oder anderen Ländern zumeist persönlich in dem jeweiligen Geldinstitut vorsprechen, um sich zu legitimieren.

Was spricht für ein Bankkonto oder ein Depot in der Schweiz, was dagegen?

Monika Dunant nennt ein «vielfältiges Angebot an hochwertigen Finanzdienstleistungen» sowie die Rechtssicherheit und die stabilen Verhältnisse in der Schweiz. Hinzu kämen das «Know-how und das Verantwortungsbewusstsein der Banken und ihrer Mitarbeitenden sowie deren Beratungs- und Servicequalität», so Dunant. 

Allerdings: Viele Vorteile, die vor einiger Zeit noch mit einer Geldanlage in der Schweiz verbunden waren, gibt es inzwischen nicht mehr. Das legendäre Schweizer Bankgeheimnis gehört der Vergangenheit an. Seit 2017 erfolgen regelmäßige Meldungen der Schweizer Kreditinstitute mit Daten über Konten und Depots von Steuerpflichtigen an das zuständige Finanzamt in Deutschland.

Und in puncto Sicherheit sind Schweizer Banken nicht sicherer als deutsche Geldinstitute, sondern in etwa gleichwertig: In der Schweiz sind Einlagen pro Person bis zu 100.000 Franken abgesichert, in Deutschland sind es 100.000 Euro pro Person.

Hinzu kommt, dass die Geldanlage selbst in der Schweiz in der Regel teurer als in Deutschland ist. «So sind in der Schweiz die Transaktionsgebühren vergleichsweise hoch», sagt Lange. Mitunter fällt auch noch eine Auslandsgebühr an. Jährliche Steuerausweise, die Anlegerinnen und Anleger fürs Finanzamt in Deutschland brauchen, kosten bei vielen Schweizer Banken extra. «Da geht es schnell um dreistellige Beträge», sagt Werner Bareis von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Bareis weist auch darauf hin, dass kostengünstige Anlagen wie ETF-Sparpläne nur bei wenigen Banken in der Schweiz verfügbar sind. Noch dazu sind sie dem Verbraucherschützer zufolge in der Regel teurer als bei Direktbanken in Deutschland. Anlegerinnen und Anleger könnten auch nicht erwarten, dass aktives Fonds- und Anlagemanagement bei Schweizer Anbietern besser funktioniert als bei anderen.

Was für Alternativen gibt es, wenn man auf Schweizer Franken setzen möchte?

Wer statt auf Euro lieber auf Schweizer Franken setzt, muss sein Geld dafür nicht über die Grenzen in die Schweiz bringen. «Fremdwährungsanlagen an sich sind auch bei deutschen Banken möglich», so Bareis. Interessierte sollten sich beraten lassen.

Und was verbirgt sich hinter dem berühmten Schweizer Nummernkonto?

Dabei geht es darum, dass der Inhaber oder die Inhaberin des Kontos nicht namentlich genannt ist, sondern die Person mit einer Nummer anonymisiert wird. Allerdings: Die allermeisten Schweizer Banken bieten keine Nummernkonten mehr an. Bei Zahlungen sind die tatsächlichen Identitäten zu nennen.

Der Grund: In der Schweiz gelten strenge Vorschriften, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern. Die Banken setzen die internationalen Standards der Financial Action Task Force (FATF) konsequent um. «Nummernkonten, die es erlauben würden, anonyme Transaktionen zu tätigen, sind nicht mit der in der Schweiz gültigen strengen Regulierung zu vereinbaren», sagt Dunant.

© dpa ⁄ Sabine Meuter, dpa
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