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Artphone statt Smartphone? Das Motorola Edge 50 Pro im Test

Motorola verfolgt mit seinem Edge 50 Pro ein besonderes Konzept: Mit vielen Design-Features und Bildfiltern soll es Instagramer und Kreative ansprechen. Hält das «Artphone», was es verspricht?
Motorola Edge 50 Pro in Luxe Lavender
Motorola Edge 50 Pro in Moonlight Pearl
Motorola Edge 50 Pro in Luxe Lavender
Aufnahme einer Schnecke mit dem Motorola Edge 50 Pro
Aufnahme des Motorola Edge 50 Pro im Fotokabine-Modus
«Style Sync» beim Motorola Edge 50 Pro
«Style Sync» beim Motorola Edge 50 Pro
Google Lens beim Motorola Edge 50 Pro

«Ein Telefon voller Leben. Ein Telefon voller Kunst. Ein Stück Design», so beschreibt Motorola das Edge 50 Pro. Es sei «eine Leinwand, ein Ausdrucksmittel und ein Tor zu grenzenloser Kreativität». Große Worte vonseiten des Marketings, an denen sich der Hersteller natürlich messen lassen muss. Also, geht das Konzept auf? Ist das Smartphone voll mit Kunst? Eindrücke aus drei Wochen Testeinsatz.

Punkten mit Pantone-Kooperation?

Was beim Auspacken sofort auffällt: Das Smartphone fühlt sich gut an. Die Rückseite des Testmodells in dem Lilaton «Luxe Lavender» ist mit Kunstleder überzogen - ein echter Handschmeichler. Das Gehäuse ist laut Hersteller staub- und wasserdicht. 

Das Smartphone ist nur 7,2 Zentimeter breit - und damit etwas schmaler als viele Geräte in vergleichbarer Länge (hier: 16,1 Zentimeter). Dadurch wirkt es insgesamt schlanker. Der so leicht veränderte Schwerpunkt macht sich bei der Nutzung bemerkbar - das Smartphone liegt zunächst etwas ungewohnt in der Hand.

Geschmackssache sind die abgerundeten Kanten des Displays. Hier sind Nutzer mit zierlichen Fingern im Vorteil. Denn bei manchen Apps befinden sich die Icons dadurch weit außen am Rand - selbst bei schon angepasster Schriftgröße muss man mit den Fingern manchmal sehr genau zielen, um etwa ein Spiel zu beenden.

Was überzeugt, sind die Helligkeit des 6,7-Zoll-Displays (rund 17 Zentimeter Diagonale), die Kontraste und die Brillianz der dargestellten Farben. Diese sollen laut dem Portal «Chip.de» authentisch dem Pantone-Farbkonzept entsprechen, einem in der Designwelt verbreiteten Farbsystem.

Motorola nennt Display und Kamera des Edge 50 Pro «Pantone Validated» - als Anspielung auf die Kooperation mit Pantone. Das könnte für Designerinnen und Designer Vorteile haben, die eine genaue Farbwiedergabe brauchen. Wie gut das funktioniert, ist für uns im Test aber nicht nachprüfbar. Heller Sonnenschein ist bei der Darstellung jedenfalls kein Problem.

Wird das Smartphone zum «Artphone»?

Das Display kann man optisch vielseitig verändern - so kann man unterschiedliche Designs sowie Schrift- und Hintergrund-Farben wählen. Die Icons gibt es in fünf Symbolformen, darunter rund, eckig oder etwa als Sprechblasen. Soweit nichts Ungewöhnliches.

Spannend ist die Option, dass man das Edge 50 Pro via «Style Sync» an den eigenen Stil anpassen kann. Dafür geht man bei den Einstellungen zu «Individueller Look». Dort kann man auf Basis von Fotos mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Hintergrundbilder (Wallpaper) erzeugen.

Die KI braucht also ein Foto, etwa eines Outfits, und generiert daraus Vorschläge: In der Praxis klappte dies erst nach einigen Versuchen - mit dem Fell einer Katze und einem geblümten Blouson konnte die KI nichts anfangen. Letztlich führte immerhin die Aufnahme einer gemusterten Tasse zu einer kleinen Auswahl an Hintergrund-Vorschlägen. 

Die generierten Hintergründe sind etwa für den Startbildschirm nutzbar. Eine nette Spielerei, aber das macht das Smartphone wohl kaum zum «Artphone», also zum Kunsttelefon.

Auf in die Fotokabine - überzeugen die Fotofunktionen?

Vielleicht schafft das ja die Kamera: Mit zahlreichen Filtern möchte Motorola hier wohl vor allem Instagamer, Designer und Künstler als Nutzer abholen. Die Auswahl ist groß und durch Downloads erweiterbar. Wer gerne herumexperimentiert, wird an einigen Video- und Kamera-Funktionen Freude haben - etwa mit diesen:

  • «Dual-Aufnahme» - damit kann man bei Foto- oder Video-Aufnahmen den Bildschirm teilen. So erscheint gleichzeitig der Filmende oder Fotografierende und das Aufgenommene. Das Feature gibt es aber auch bei anderen Herstellern.
  • «Tilt-Shift» - so kann man bereits bei der Aufnahme eine Art Filter auswählen. Dann bleibt nur ein Streifen in der Mitte scharf, während die Ränder darüber und darunter unscharf erscheinen.
  • «Fotokabine» - die Kamera schießt vier Fotos hintereinander jeweils mit drei Sekunden Wartezeit. Die Bilder werden dann entweder in einen weißen Rahmen mit vier Vierecken oder mit vier unterschiedlich großen Rechtecken gepackt.

Mit seiner Bildbearbeitung kann das Edge 50 Pro durchaus überzeugen. Besonders praktisch ist der «Magische Radiergummi». Wer jemals in seinem Leben im Photoshop Punkt für Punkt Bildbereiche freistellen musste, wird diese Funktion, die man von Googles Pixel-Smartphones kennt, schätzen. Schatten oder Personen, die sich ins Bild geschoben haben, lässt der Radiergummi wie von Zauberhand blitzschnell verschwinden. 

Der Radiergummi kann störende Elemente verbergen oder entfernen - die fehlenden Farbpunkte ergänzt er aus der Umgebung. Die Qualität variiert allerdings. Zum Teil sind die Übergänge elegant, zum Teil aber auch sehr grob verwischt. Dunkle Kabel auf hellen Grund zum Beispiel verschwinden einfach. Das Ergebnis ist insgesamt dennoch überzeugend - zumindest, wenn man das Bild auf dem Display seines Smartphones betrachtet. Wäre interessant zu sehen, wie ein großer Ausdruck solch eines Fotos wirken würde?

Für ein Mittelklasse-Smartphone sind die Kameras insgesamt solide. Zwar bringt die 50-Megapixel-Makrokamera auf der Rückseite schöne Ergebnisse mit geringem Schärfe-Bereich. Bei voller Vergrößerung aber schwächelt sie. Die heran gezoomten Aufnahmen können nicht vollständig überzeugen - sie wirken zum Teil grob pixelig.

Die 50-Megapixel-Selfie-Kamera am Display scheint manchmal etwas verzögert zu reagieren. Wer das Telefon dabei zudem noch kippt, stellt fest, dass das eigene Gesicht seltsam langgezogen ist. Aufnahmen von mehreren Personen gleichzeitig gelingen der Selfie-Kamera auch nicht so gut. Speziell, wenn einige Leute weiter hinten stehen, sich bewegen und sich unterschiedliche Bildebenen ergeben, kann es zu Unschärfen kommen.

Wie leistungsstark ist das Edge 50 Pro?

Im Inneren arbeitet ein Snapdragon-7-Prozessor der 3. Generation. Laut «Chip.de» zeigt dieser eine Mittelklasse-Leistung. Man könnte auch sagen: Er zeigt das, was man bei dem Preis in diesem Smartphone-Segment erwarten darf. 

Das Edge 50 Pro sei aber langsamer als das Vorgängermodell, das Edge 40 Pro, so das Portal. Für Games mit 3D-Grafik oder grafisch anspruchsvolle Apps sei das Smartphone eher nicht geeignet. Im Alltag und bei Standard-Spielen lief das Gerät in unserem Test ruckelfrei.

Weiteres Manko für alle, die gerne die Speicherkapazität erweitern: Es gibt keinen Speicherkarten-Slot. Standardmäßig kommt das Edge 50 Pro mit 512 Gigabyte Speicher. Was positiv auffällt: Der Akku hielt im Test lange. Hersteller Motorola gibt als Laufzeit des 4500-mAh-Akkus 40 Stunden an. Zudem lädt das Smartphone sehr fix.

Fazit: Schicker Look - und sonst?

Das Edge 50 Pro will Kreative, Designer und Künstler ansprechen. Und ja, es sieht nicht nur schick aus, sondern bietet auch eine Vielzahl an schönen Gestaltungstools. Aber ein «Telefon voller Kunst», wie Motorola so blumig schreibt, ist es eher nicht. Vielmehr ist es insgesamt ein solides Smartphone, das man derzeit ab rund 500 Euro bekommen kann.

Allerdings: Für den Preis kann man auch Modelle finden, die zum Teil leistungsstärker sind und zum Teil eine bessere Kamera haben. Wer darauf Wert legt, kann sich zum Beispiel diese Smartphones mal genauer anschauen: Google Pixel 7, Google Pixel 8a, Xiaomi 13T Pro, Xiaomi Poco X6 Pro oder Samsung Galaxy A55 5G.

© dpa ⁄ Isabelle Modler, dpa
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