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Studie: KI kommt in der deutschen Wirtschaft an

Beim Aufgreifen neuer Technologien gilt Deutschland nicht unbedingt als Vorreiter. Mit den Chancen und Möglichkeiten der KI beschäftigen sich aber inzwischen mehr deutsche Unternehmen als gedacht.
KI Symbolbild
Inzwischen beschäftigt sich mehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland mit KI. (Symbolbild) © Peter Steffen/dpa

Die Mehrheit der deutschen Wirtschaft beschäftigt sich nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom inzwischen mit dem Zukunftsthema Künstliche Intelligenz. Nach einer repräsentativen Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten setzen sich demnach 57 Prozent der Firmen mit KI auseinander. Vor einem Jahr lag der Wert bei 43 Prozent. 20 Prozent der Unternehmen nutzen aktuell bereits KI im Vergleich zu 15 Prozent im Vorjahr und nur neun Prozent im Jahr 2022, wie Bitkom weiter mitteilte.

Kaum noch KI-Verweigerer

Rund 78 Prozent der Unternehmen sehen in KI-Anwendungen vor allem Chancen. Im Vorjahr lag dieser Wert noch zehn Punkte niedriger bei 68 Prozent. Die KI-Skeptiker sind inzwischen klar in der Minderheit: Zwölf Prozent betrachten KI vor allem als Risiko, während 8 Prozent keinen Einfluss auf ihr Unternehmen erwarten. Im laufenden Jahr investieren 37 Prozent der Unternehmen in KI, und in den kommenden Jahren wollen 74 Prozent in KI investieren.

Auch in der Bevölkerung überwiegt die positive Sicht auf KI: 74 Prozent der Menschen sehen KI als Chance, nur 24 Prozent als Risiko. Diese Ergebnisse stammen aus einer weiteren repräsentativen Umfrage unter 1.007 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die der Bitkom im Vorfeld des Digital-Gipfels der Bundesregierung am 21. und 22. Oktober vorgestellt hat.

Testläufe mit ChatGPT & Co.

Praktische Erfahrungen haben die Menschen in Deutschland vor allem mit KI-Anwendungen, die Inhalte erzeugen können: 40 Prozent der Bevölkerung haben generative KI wie ChatGPT, Google Gemini, Claude von Anthropic oder Microsoft Copilot mindestens einmal ausprobiert. 15 Prozent nutzen generative KI häufig, 13 Prozent selten und 12 Prozent haben sie nur einmal getestet. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) kann sich eine zukünftige Nutzung vorstellen, während rund ein Fünftel (22 Prozent) generative KI ablehnt.

Wer generative KI verwendet, erzeugt damit überwiegend Texte (70 Prozent). Danach folgen Bilder (53 Prozent) und mit großem Abstand Videos (9 Prozent), Softwarecode (5 Prozent) sowie Musik (3 Prozent).

Google fordert innovationsfreundliche Rahmenbedingen

Der US-Internetriese Google warnte auf einem KI-Event in Berlin vor innovationsfeindlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von KI in Europa und in Deutschland. Hierzulande gebe es neben den europäischen Regulierungen zusätzliche lokale Gesetze mit direkter Auswirkung auf den Einsatz von KI, sagte Zentraleuropa-Chef Philipp Justus. «Wir laufen Gefahr, Weltmeister in der KI-Regulierung zu werden. Dabei sollte es doch unser Ziel sein, Innovationsweltmeister zu werden.»

Justus sagte, man benötige Qualifizierungs- und Bildungsprogramme für die Menschen in Deutschland und Europa, damit sie KI auch nutzen können. Er kündigte KI-Trainings und Förderprogramme an. Dazu gehört unter anderem ein kostenloses Basistraining «Erste Schritte mit künstlicher Intelligenz», das sich an Einsteiger richtet. Es soll insbesondere Anwendungsmöglichkeiten von KI im Unternehmen vermitteln. 

In Kooperation mit der Weiterbildungsplattform Coursera biete Google auch einen 10-stündigen Onlinekurs mit Zertifikatsabschluss, der von KI-Fachleuten bei Google geleitet werde, kündigte Justus an. Das kostenpflichtige Training solle vor allem Wege aufzeigen, wie KI die Produktivität im Arbeitsalltag steigern könne.

© dpa
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