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Menschen schützen sich weniger vor Cyberkriminalität

Viele Deutsche werden jedes Jahr Opfer von Kriminalität im Internet. Die meisten Schutzmaßnahmen werden einer Umfrage zufolge allerdings seltener genutzt als noch im Vorjahr. Ein Grund: Sorglosigkeit.
Cyberkriminalität
Der Cybersicherheitsmonitor ist eine repräsentativen Studie vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizei. © Sebastian Gollnow/dpa

Knapp jeder vierte Mensch in Deutschland war schon einmal Opfer von Cyberkriminalität. Jeder Zehnte ist im vergangenen Jahr Opfer einer Straftat im Internet geworden. Das ist das Ergebnis des Cybersicherheitsmonitors 2024, einer repräsentativen Studie vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizei, die am Dienstag veröffentlicht wurde. 

Die Betroffenen wurden dabei unter anderem Opfer von Betrug beim Online-Shopping, Missbrauch der Kontodaten, Identitätsdiebstahl oder Betrug beim Online-Banking. Im Vorjahr war der Anteil der Betroffenen von Kriminalität im Internet noch um zwei Prozentpunkte höher (12 Prozent). Gleichzeitig werden Schutzmaßnahmen nun seltener genutzt. Von den 19 im Jahr 2024 abgefragten Maßnahmen - darunter Antiviren-Programme, sichere Passwörter, Zwei-Faktor-Anmeldung oder Passwortmanager - wurden im Schnitt nur knapp vier (3,9) genutzt. Im Vorjahr lag der Wert bei 3,8, obwohl nur 16 Maßnahmen abgefragt wurden. 

Sorglosigkeit weit verbreitet

Fast ein Drittel der Befragten (29 Prozent) gab in diesem Zusammenhang ein hohes vorhandenes Sicherheitsgefühl als Grund für die Nichtnutzung von Schutzmaßnahmen an. Ein Viertel kritisierte, dass Maßnahmen zu kompliziert seien (26 Prozent). Mehr als jeder Fünfte fühlt sich zudem überfordert (22 Prozent). Ähnlich viele (21 Prozent) stimmen der Aussage «Ich weiß nicht, was ich tun soll, weil überall etwas Anderes empfohlen wird» zu.

Allerdings zeigten sich die Befragten auch sorgloser. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hält das Risiko, in Zukunft von Kriminalität im Internet betroffen zu sein, für eher oder sehr gering bis ausgeschlossen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um sechs Prozentpunkte. 

Junge Menschen besonders sorglos

Besonders hoch ist der Anstieg in der jüngsten Altersgruppe der 16- bis 22-Jährigen. Dort ist der Anteil der Unbesorgten im vergangenen Jahr um 16 Prozentpunkte auf 68 Prozent gewachsen. Fehlende Schutzmaßnahmen begründet diese Altersgruppe am häufigsten mit zu hohem Aufwand (34 Prozent). 

«Die Studienergebnisse zeigen sehr deutlich, dass wir Cybersicherheit stärker denn je auf die Agenda der Bürgerinnen und Bürger heben müssen», sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner laut Mitteilung. Dafür müsse die Bevölkerung für den Ernst der Lage sensibilisiert werden. Daneben brauche es aber auch technische Lösungen, die dafür sorgen, dass Verbraucher vielen Risiken künftig erst gar nicht mehr ausgesetzt seien.

© dpa
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