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«Manor Lords»: Die Kunst der mittelalterlichen Stadtplanung

Friedliches Bauen oder blutige Schlachten: In diesem Strategiespiel schreibt man die Geschichte selbst. «Manor Lords» lädt ein auf eine Zeitreise ins 14. Jahrhundert.
Screenshot vom Spiel «Manor Lords»
Screenshot vom Spiel «Manor Lords»
Screenshot vom Spiel «Manor Lords»
Screenshot vom Spiel «Manor Lords»

Vom kleinen Dorf bis zur großen Stadt ist es ein langer Weg. Im Indie-Aufbauspiel «Manor Lords» erwartet die Spieler eine fein detaillierte Städtebausimulation. Inspiriert ist der Titel von keiner geringeren Region, als dem spätmittelalterlichen Franken. Umgeben von üppigen Wäldern hat jeder Spieler die Freiheit, sein Dorf und den Alltag der Bewohner nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Ob man als Gutsherr oder Gutsherrin ins Spiel startet, bleibt einem selbst überlassen. Porträt finden, Wappen designen - und es geht los. Drei verschiedene Spielmodi stehen zur Auswahl. Entweder man geht es friedlich an und konzentriert sich ohne gegnerische Angriffe vollständig auf den Ausbau des Dorfes, oder man wählt eines der beiden andere Szenarien. Dann kann es auch mal die eine oder andere Schlacht in den eigenen Landen geben.

Aufbau und Ressourcenmanagement

Und das Leben als Gutsbesitzer geht so: Ganz wie bei «Age of Empires» werden zunächst Baustoffe wie Stein und Holz abgebaut, um in der Folge die ersten Gebäude des Dorfes bauen zu können. Verfügt man über genügend Ressourcen, lassen sich diese über mehrere Stufen hinweg upgraden und werfen dann mehr Ertrag ab. So dienen Hofstätten als Wohnorte für die Dorfbewohner und generieren ab einem Upgrade auf die zweite Stufe ein passives Einkommen, das eine monatliche Einheit an Regionsvermögen beschert. 

In «Manor Lords» gibt es zwei Sorten von Geld: Das Regionsvermögen spiegelt dabei die Finanzmittel der Dorfbewohner wider und kann für den Ausbau sowie für den Handel der Siedlung genutzt werden. Daneben verfügt man als Anführer über das Geld in der Schatzkammer. Hiermit lassen sich neben Gefolgsleuten auch Söldner anheuern und das Geld kann zum Besiedeln neuer Regionen verwendet werden.

Jahreszeiten und ihre Herausforderungen

Um den Überblick über all diese Aufgaben zu behalten, hilft eine praktische Benutzeroberfläche. Sie bietet eine übersichtliche Darstellung aller Vorgänge der Region, vom Handel über Finanzen bis hin zu den Rohstoffen, und ermöglicht eine einfache Verwaltung der Siedlung. Zusätzlich kann man damit den persönlichen Fortschritt überwachen und die verschiedenen Jahreszeiten steuern. 

Diese haben jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf das Dorfleben und die Beschaffung von Ressourcen. Wer seine Dorfbewohner sicher durch den Winter bringen will, sollte in den Vormonaten genügend Nahrung und Brennstoff sammeln, denn von Dezember bis Februar sind die Vorkommen erschöpft. Zwischen Wachstum im Frühling, Dürren im Sommer und der Ernte im Herbst sind dabei allerlei saisonale Besonderheiten im Spiel integriert.

Kämpfe und Kulissen

Neben dem Wachstum des Dorfes steht in «Manor Lords» aber auch das Kämpfen im Fokus. So müssen mal Banditenlager erobert, das Dorf vor räuberischen Angreifern geschützt oder die Armeen eines feindlichen Barons ausgeschaltet werden. Hierbei leisten neben den Söldnern auch Milizen Unterstützung, die aus den Einwohnern der Siedlung rekrutiert werden können. Wer genug taktische Raffinesse beweist, geht als Sieger vom Schlachtfeld.

Dank der Unreal Engine ist das Spiel grafisch eine wahre Augenweide. «Manor Lords» bietet eine realistische Mittelalter-Ästhetik, die sich in den detailliert gestalteten Landschaften und der authentischen Architektur zeigt. Auch bei der Auswahl der Kameraperspektive sind keine Grenzen gesetzt. Unterlegt von einem atmosphärischen Soundtrack verliert man beim fleißigen Städtebauen gerne mal die Zeit aus den Augen.

Derzeit ist «Manor Lords» nur in der Early-Access-Version auf dem PC erhältlich, an einigen Spielinhalten wird also noch ein wenig geschraubt und das Produkt reift beim Kunden. Ein Release für die Konsolen ist aber für die Zukunft geplant. Kosten: rund 30 Euro. Die Altersfreigabe liegt bei 12 Jahren.

© dpa ⁄ Lennart Rogalski, dpa
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